Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 139
(PDF, 153 MB)
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Kurze Notizen.

139

b) „Der frische Morgen giebt dem Künstler Stärkung,
und in den Strahlen des Frühroths regnet Begeisterung auf
ihn herab. Der Abend löst und schmelzt seine Gefühle,
erweckt Ahnungen und unerklärliche Gefühle in ihm auf;
er fühlt dann näher, dass jenseits dieses Leben ein anderes,
kunstreicheres in ihm liege, und sein inwendiger Genius
schlägt oft vor Sehnsucht mit den Flügeln, um sich frei zu
machen und hineinzuschwärmen in das Land, das hinter
den goldenen Abendwolken liegt." — Tieck zu Berlin 1853).

c) Verbot hypnotischer Experimente. — Viel
Aufsehen erregt in Hannover augenblicklich der Umstand,
dass dem hypnotischen Experimentator Theodor Bollert aus
Heidelberg, ein^m Schüler und Nachfolger des famosen (!)
Prof. Jansen (soll heissen: Hansen), nachdem er in zahlreichen
, von der besten Gesellschaft besuchten Sitzungen
und auch in Privatgesellschaften experimentirt hatte, weitere
Vorträge und Productionen von der Polizei untersagt sind.
Veranlasst wurde dieses Verbot dadurch, dass der Experimentator
, ausser unzweifelhaften Versuchen von Einschläferung
, Erzeugung kataleptischer Zustände etc., zur
Erhöhung des Effectes auch betrügerische Productionen
unter wissenschaftlicher Flagge zum Besten gab. So hatte
er in einem kleineren Gasthofe daselbst an 30 auswärtige
„Medien" eingemiethet, mit denen er täglich probte und
Stuhlreiten und Froschhupfen (?) übte. Als ein weiterer Grund
des Verbotes gilt das eingeholte ärztliche Gutachten, dass
auch echte hypnotische Versuche die Gesundheit des Hypno-
tisirten ernstlich schädigen, und dass daher öffentliche
hypnotische Sitzungen als gemeinschädlich anzusehen sind.
Der Verhaftung (!) entzog sich Herr Bollert durch Erlegung
einer Caution und erklärte, vor Gericht den Beweis der
Wissenschaftlichkeit seiner Experimente anzutreten. Das
dürfte eine interessante Gerichtsverhandlung werden! (Beil.
zu Nr. 47 des „General-Anzeigers für Leipzig und Umgebung
" v. 25. Februar 1887.)

d) Aus competenter Quelle geht uns folgende Original-
Nachricht zu: — „In Wien wurde den 28. Februar er. von
Herrn Professor Dr. Obersfeiner im 'Naturwissenschaftlichen
Verein' ein sehr zahlreich besuchter Vortrag: 'Ueber Hypnotismus
' gehalten. Der Vortragende gab eine kurze Geschichte
vcm Hypnotismus, launig mit Adam beginnend, dem Gott
im hypnotischen Schlaf eine Rippe entnahm und daraus die
Eva schuf, — und mit dem Hypnotismus in der Gegenwart
schliessend. Der Faden seiner Darstellung war: Die hypnotischen
Thatsachen lassen sich nicht leugnen; Wissenschaft
und Aerzte verstehen es nicht, sie zu erklären; Gutes und


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