Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 152
(PDF, 153 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1887/0156
152 Psychische Studien. XIV. Jahrg. 4. Heft. (April 1887.)

Unangreifbarkeit als über Bord geworfen nachgewiesen zu
finden, mussten uns aber mit einigen ganz dürftigen, mitten
aus ihrem Zusammenhange herausgerissenen Citaten der
einzelnen Artikelschreiber abgespeist sehen, an die der
zwar anonyme, aber öffentlich Vortrag haltende Herr Kritikus
seine ganz schwachen Bemerkungen hängt. Oder ist
das seinerseits etwa Logik und Wissenschaftlichkeit, wenn
er z. B. um die feststehenden Thatsachen des Geisterklopfens
wie die Katze um den heissen Brei herumgeht
und sich bloss darüber „verblüfft" moquirt, dass das Geisterklopfen
(das doch logischerweise ebenfalls die Wirkung
einer Ursache sein muss!) yon Herrn Dr. du Prel mit jener
„wissenschaftlich begründeten Verbindung von Ursache und
Wirkung, wie sie in der zum Dienste der Telegraphie benutzten
Elektrizität vorliegt, verglichen wird, dessen sehr
einfache, wirkliche Ursachen jeder kennt, der sich nicht von
blinden Vorurtheilen bethören lässt"? — Als ob der Herr
Anonymus von der Elektrizität und ihrer Wirkung
wissenschaftlich mehr wüsste, als deren blosse Facticität
und die darauf gebauten Versuche, wie sie der Spiritist
vom (ieisterklopfen auch nur kennt, ohne noch hinter
das eigentliche Geheimniss selbst tiefer eingedrungen zu
sein! Aber wie hinter dem Telegraphen, so steht auch
hinter dem geisterklopfenden Medium eine sich offenbarende
Intelligenz, und um diese und deren wahre Quelle handelt
es sich, nicht um's blosse „läppische" Klopfen an sich,
wie jedes Kindermädchen einsieht, nur nicht der den rieh-
tigen causalen Zusammenhang aus Angst vor Verwirrung
seiner Wissenschaft logisch verdunkelnde Gespensterfiirchter
der „Grenzboten." Nur ihm selbst könnten die von ihm
zu Hilfe herbeigerufenen „Vorbilder des Alterthums" unbequem
werden, z. B. die Orakel.*) Er muss sie deshalb
einfach über Bord werfen, während der moderne Spiritist
wirklichen Thatsachen Rechnung trägt und von der helleren
Gegenwart die Lichtreflexe seiner besser geschulten Er-
kenntniss in die dunkle Vergangenheit aufklärend zurückspielen
lässt. — Die weiteren Ausfälle des Anonymus gegen
den Hypnotismus, worauf wir noch mancherlei zu be-

*) Wir werden in nächster Zeit gerade aus der Feder des hier
angegriffenen Herrn Dr. Carl du Frei eine Reihe gediegener Artikel
über die „Orakel der Aitenu bringen, um unseren Lesern zu zeigen,
dass dieselben mit dem modernen Mediumismus identisch und historisch
gut bezeugt, bis jetzt aber von den Historikern und Psychologen
geleugnet oder weggedeutet worden sind. — Also letzteren, und keineswegs
den Spiritisten, ist der Zweck: „Fort mit dem Ballast des Ueber-
liefertenl" als „unbequemer Vorbilder" in die Schuhe zu schieben.—

Die Bedaktion.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1887/0156