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Aksakow: Krit. Bemerkungen über Dr. v. Hartmann's Werk. 165
der rechten Hand des verstorbenen Vice-Präsidenten Henry Wilson
sein sollte und erst seit seinem Tode gemacht wurde, und der mir
seiner Hand an Gestalt und Grösse eigentümlich ähnlich erschien,
da ich seine Hand wenige Stunden nach seinem Tode gesehen hatte,
als ich die einzige Maske von seinem Gesicht abnahm, die von ihm
gemacht wurde, und die Absicht hegte, auch eine Form von der
Hand abzunehmen, woran ich nur durch das Drängen der harrenden
Wundärzte verhindert wurde, welche ihre post mortem-Untersuchungen
anstellen wollten.
„Ich füge auf Ersuchen gern hinzu, dass der oben erwähnte Ab-
guss von Wilsorts Hand, wenn derselbe mit unseren 'Modeilir-Werkzeugen
* angefertigt worden wäre, meiner Meinung nach dem vollendetsten
Künstler, der jemals lebte, zur grössten Ehre gereicht
haben würde; dass ich, speziell über diesen Punkt befragt, furchtlos
mein Urtheil dahin abgebe, dass nicht mehr als ein Einziger unter
hundert Bildbauern von Ruf eine solche Hand mit allen ihren Details
modelliren könnte, und dass es selbst für diesen gewagt sein würde,
es auch nur zu versuchen; aber es giebt in meiner Kunst keine bekannte
Methode, nach welcher diese Abgüsse in dem Zustande, in
dem sie sich befanden, als sie mir vorgelegt wurden, anders angefertigt
werden könnten als in zusaminengesetzfen oder zerbrechlichen
Modellen, was die allgemeine Bildung derselben betrifft, und dann
hätten sie der Ausarbeitung durch Beschnitzen unterworfen werden
müssen, um die Nähte und andere Anzeichen der Ait uud Weise
ihres Entstehens zu verbergen, — eine grosse Arbeit für sich, wenn
ich die mikroskopische Einsichtnahme in Erwägung ziehe, der die
Abgüsse Stand hielten; dass die Erzeugung eines dieser Abgüsse
(wenn er möglicherweise von irgend einem Bildhauer ohne die Mithilfe
eines ganz geschickten Graveurs hergestellt wäre,) mehrere
Tage Zeit erfordern würde; dass mir an demselben Abend an demselben
Orte mit diesen Abgüssen zwei Handschuhe oder Giessformen
von Händen aus Paraffin gezeigt wurden, in deren Abdrücken die
Abgüsse genommen worden sein sollten; dass icti diese Giessformen
aus Paraffin sorgfältig in Augenschein nahm und fand, dass sie in
allen Theilen ohne Nähte waren und auf irgend eine Weise aus dem
Ganzen gemacht worden sein mussten, z. B. über irgend einem, einer
vollkommen menschlichen Hand ähnlichen Modell, welches Modell
mehrere Male in eine halbflüssige, anhaftende Bubstanz gleich dem
Paraffin eingetaucht und dann herausgezogen wurde, so dass der
Handschuh ganz zuiückblieb; aber die Gestalt dieser Handschuhe oder
Giessformen (sowohl, wie diejenige der Abgüsse daraus,) war mit
ihren gekrümmten Fingern, einigen Zoll schmaleren Handgelenken
als die Handgrösse in der Mitte oder über der Handwurzel der
Fingerglieder etc. eine derartige, dass ich es für unmöglich hielt, diese
Handschuhe ganz und von durchaus ebenmässiger Dicke von denselben
abzuziehen, weshalb ich ohne eine befriedigende Theorie über die
M ethode ihrer Herstellung gelassen wurde.
„Ich werde auch ersucht zu erklären, dass ich kein Spiritualist
bin, niemals einer Seance beigewohnt, oder mit einem meines Wissen
sogenannten 'Medium' verkehrt habe, und nichts von der Philosophie
des 'Modernen Spiritualismus' weiss ausser dem, was ihm gewöhnlich
in Betreff der Unsterblichkeit der Seele und der Möglichkeit, dass die
Geister der Verstorbenen wiederkehren, zugeschrieben wird; wovon
das erstere ein Gegenstand des Glaubens für mich ist, das letztere
aber für mich noch keinen hinreichenden Beweis trägt, dass es mich
zu einer Meinung darüber für oder wider berechtigte."
„John O. Brien, Bildhauer."
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