Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 167
(PDF, 153 MB)
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Prof. N.: Die geistige Mechanik der Natur.

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der den Glauben an ein selbstbewusstes Portleben nach dem
Tode des Leibes als hellen Wahnsinn erklärt und dem gemeinen
Manne, der sich nicht durch Studien und reiferes
Denken edlere Grundsätze für sein Thun und Lassen
schaffen kann, die Ideale seines Glaubens zerstört, ohne
.Besseres an die Stelle des Zerstörten zu setzen!

Diese dunkle Wolke besteht aus wissenschaftlichen
Grundsätzen, welche man für Wahrheit nimmt, indessen sie
Trrthum sind; ihre Consequenzen sind der schädigende
Schatten im Fortschritte der Völker.

Unter den vielen hochberühmten Forschern vergangener
Jahrhunderte leuchtet um das Ende des sechzehnten und
im Anfange des siebzehnten Jahrhunderts Galilei ganz besonders
hervor; er war es, der die moderne Dynamik, die
Bewegungslehre, in unserer wissenschaftlichen Mechanik begründete
, ohne welche niemals jene Maschinen-Technik sich
hätte entwickeln können, die unserem Zeitalter einen scharf
ausgeprägten Character verleiht. Bis zu Galilei's Zeiten
verstand man unter Kraft im Sinne der Mechanik nur die-
Ursache eines Druckes, und erst Galilei lehrte auch die
Ursache der Bewegung als Kraft aufzufassen
und bewegende Kräfte zu messen* Bei seinen Studien ging
er von dem Gedanken aus, an den Erscheinungen das
„Wie" zu beobachten und nicht das „Warum" in Frage
zu ziehen, und er hatte gewiss seinen guten Grund dazu:
um den scholastischen Streitigkeiten auszuweichen, welche
grosse Gefahren in sich bargen.

So wichtig es war, bei den Naturerscheinungen sich
um ihren Verlauf eingehend zu bekümmern, indem hierdurch
eine klare Einsicht in die Natur der Phänomene gewonnen
wurde; so überaus fördernd die Ausbildung des Experimentiren
s sich auch erwies, das „Wie" der Erscheinungen
unter allen möglichen Umständen zu untersuchen und nich *■
nach den entferntesten Ursachen zu fragen, „warum" die
Erscheinungen in dieser Weise sich vollziehen, — es war
diese Ausserachtlassung des „Warum" doch eine Einseitigkeit
, welche, so begründet sie zu jener Zeit und
noch längere Zeit nachher auch sein mochte, doch nicht
ohne nachtheilige Folgen bleiben konnte; und, ich wage es
auszusprechen, dieser Einseitigkeit der Forschung
entspringt all' das Unglück, das die moderne
Naturwissenschaft im Gefolge hat, diese Einseitigkeit
ist die Ursache, warum fundamentale Irrthümer
in der Wissenschaft als Naturwahrheiten gelten.

Mochte es gerechtfertigt sein, dass man in den Anfängen
unserer neueren Naturwissenschaft nur nach dem


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