Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 170
(PDF, 153 MB)
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170 Psychische Studien. XIV. Jahrg. 4. Heft. (April 1887.)

unabänderlichen Continuität gegen materielle Stoffe sich als
durchdringlich verhalten muss.

Und ist etwa diese Schlussfolgerung über den Raum
nicht durch Thatsachen zu beweisen?

Wenn nämlich der Raum an sich nicht bloss ein
formaler Begriff für das Denken ist, wenn vielmehr zu
seinem Begriffe eine stoffliche, wenngleich nicht materiell-,
sondern eine übersinnlich-stoffliche, ich nenne es
geistig-stoffliche Wesenheit, gehört, so kann man den
geistigen Stoff des endlosen Raumes niemals und nirgends
zerthoilen, niemals seine absolute Continuität unterbrechen,
folglich ist die Raumwesenheit eine absolut
ruhende. Tst sie aber absolut ruhend und für die Körper-
weJt eine wirksame, so muss jeder Körper eine Erscheinung
zeigen, die auf das ruhende, wenngleich sinnlich nicht wahrnehmbare
Wesen des Raumes deutet; und diese Erscheinung
ist vorhanden, sie ist von allen Physikern anerkannt, nur
als unerklärlich mit einem eigenen Namen bezeichnet; sie
ist: der Trägheits wider stand der Massen.

Wie ist es denn denkbar, dass ein Körper, den wir als
einen leblosen bezeichnen, aus sich heraus jeder Bewegungsänderung
einen Widerstand entgegensetzt, der von
äusseren Umständen unabhängig ist? Denken wir uns etwa
eine fallende eiserne Kugel; wird, selbst in der Richtung
des Fallens, auf die Kugel ein Schlag geführt, indem
der den Schlag ausübende Körper, z. B. ein Stein, sich viel
schneller als die Kugel bewegt, so kann der Stein in
Trümmer zerspringen: doch ein Beweis des Widerstandes,
der ganz abgesehen vom Luftwiderstande sich ergiebt.
Woher dieser Widerstand, wenn keine nachweisbare
äussere Ursache für ihn vorhanden ist und selbst die
Schwere nicht als Ursache gelten kann?

Hierin liegt der deutlichste Hinweis auf die Wechselwirkung
zwischen Kugel und Raumwesenheit. Die Kugel
wird von der absolut ruhenden Wesenheit des Raumes, mit
der sie in Durchdringung steht, durch die weiter nicht erklärbare
Wechselwirkung mit einer gewissen Intensität festgehalten
, und sie aus dieser Wechselwirkung, welche ich
Raumadhäsion nenne, loszureissen, dazu gehört eine den
Widerstand überwindende und zugleich bewegende Kraft,
die ebenfalls näher zu untersuchen sein wird. Vorläufig
sehe ich davon ab, wie eine bewegende Kraft entsteht; ich
nehme sie als gegeben an, und wir müssen zugestehen, diese
Kraft hat den sich äussernden Widerstand der Kugel zu
überwinden.

Der Vorgang ist einfach in folgender Weise zu denken.


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