Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 175
(PDF, 153 MB)
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Prof. N.: Die geistige Mechanik der Natur.

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Wesenheit des unendlichen Raumes, aus einem nicht materiellen
, vielmehr aus einem gleichsam geistigen Stoffe bestehen
.

Man wendet mir ein, dass man sich keinen geistigen
Stoff vorstellen könne. Ich frage dagegen: Kann sich
Jemand einen materiellen Stoff in klarer Weise vorstellen?
Niemand kann es, denn die stärksten Vergrösserungen haben
uns noch kein Atom für sich ersichtlich gemacht. Und
selbst, wenn man ein Atom nach seinem Aeusseren sehen
würde, dann würde man erst noch nichts davon wissen,
was in seinem Innern als Ursache der Erscheinung nach
Aussen existirt. Es kann daher sehr leicht möglich sein,
dass materielle Stoffe gar nicht existiren, dass
es neben der absolut ruhenden Wesenheit des Raumes nur
einzig und allein geistige Stoffe giebt, die als beweg-
liehe Kräfte sich offenbaren und in bestimmten Zusammensetzungs
-Systemen das Phänomen der
Undurchdringlichkeit solcher Systeme unter
sich erzeugen. Solche Systeme der Kräfte erscheinen
unserer Wahrnehmung dann als materielle Stoffe, obwohl
es keine solche giebt. Ich sage mehr als: es kann möglich
sein, ich sage: höchst wahrscheinlich wird es so sein.

Dies vorausgesetzt, setzt sich die ganze endlose Natur
nur aus geistigen Stoffen zusammen: der absolut
ruhende geistige Stoff bildet das Wesen des Raumes; der
bewegliche geistige Stoff als bewegliche Kraft ist die Ursache
aller beweglichen Dinge im endlosen All. Der
materielle Stoff ist nur scheinbar ein solcher, in Wirklichkeit
ist er ein bestimmt gebautes System von Kräften, und
unter dieser Vorstellung ist Materie auch der Sitz von
Kräften; von solchen, die zum materiellen System dauernd,
und von solchen, die nur vorübergehend ihm gehören. Es
kann daher im Universum zweiHauptformen geben, zu
welchen sich die Kräftestoffe vereinigen: materielle und
immaterielle oder geistige Formen. Die materiell
genannten Formen sind im Allgemeinen, wie wir glauben,
unserer sinnlichen Wahrnehmung zugänglich; die immateriellen
sind es nicht.

Die Naturforscher zweifeln in ihrer überwiegenden
Mehrzahl an der Existenz immaterieller Gebilde; sie sind
Materialisten, indem sie alle Naturvorgänge aus dem
Sein der sinnlich erkennbaren Materie herleiten wollen;
und jene Forscher, welche durch die Macht der Phänomene
zur Erkenntniss des Bestandes einer geistigen
und überdies einer übersinnlich materiellen Welt
gedrängt werden, sie fassen die Welt jedenfalls allgemeiner


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