Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 178
(PDF, 153 MB)
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J78 Psychische Studien. XIV. Jahrg. 4. Heft. (April 1^87.)

entströmen und die Geruchs-, weiter auch die Geschmackswerkzeuge
erregen. Diese Stoffe, welche mir in letzter Reihe
als Ergebnisse der Einwirkung des aktiven Aethers oder
der eigentlichen (?*) Seele auf die materiellen Vorgänge im
thierischen Haushalt erscheinen, und den spezifischen Geruch
, in weiterer Folge auch Geschmack aller Theile des
betreffenden Individuums, der betreffenden Gattung bedingen
, belegt nun Jäger mit dem Namen Seele. Diese
Nammgebung ist kein Verdienst, denn sie richtet bloss
Verwirrung an; die Hinweisung aber auf jene Stoffe und
die Ermittelung des Zusammenhangs derselben mit dem
Haushalt des Leibes und mit dem Wirken der Seele möge
als ein grosses Verdienst betrachtet und Jäger zuerkannt
werden."... „Aber so richtig auch der grössere Theil (seiner
Beobachtungen) sein möge, so kommt er mir doch einseitig
vor; denn es ist da immer nur von bewegten Stoffen die
Rede und nicht von der bewegenden Urs tche. Nehmen
wir an, die spezifischen Geruchs- und Geschmacksstoffe des
Individuums entstünden wirklich aus eiweissartigen Körpern,
so können wir deren Entstehung nur dann richtig erfassen,
wenn wir uns vorstellen, die Seele gebe den eigentlichen
Anstoss zn der oben beschriebenen Zersetzung und Umgestaltung
der eiweissartigen Körper. Hierbei kommt jedoch
noch etwas in Betracht, woran Jäger nicht denkt, nämlich
die bei dem Einfluss der Seele auf die Albuminate mit den
Duftstoffen zugleich frei werdenden Aetherströmungen. Diese
treffen unmittelbar die Seele des andern "Wesens und ergänzen
, oder besser, ermöglichen erst die Wirkung der Duftstoffe
auf dieses. — Welch grosse Rolle die Duftstoffe bei
der Fortpflanzung der Wesen spielen, hat Jäger ausführlich
und vortrefflich nachgewiesen; allein er hat auf die optischen
und akustischen Einflüsse des andern Geschlechts zu wenig
GewicLt gelegt, die Aetherströmungen aber gar nicht erwogen
. Und doch kommt den magischen Beziehungen ein
so ungemein grosses Gewicht zu. — Der Hirsch flieht den
Wolf nicht bloss, weil derselbe „stinkt"; sondern auch, weil
er ihm ungeheuerlich, abscheulich, niederträchtig erscheint,
und weil die magischen oder ätherischen Strömungen, welche
vom Wolf ausgehen, die Seele des Hirsches aus dem Gleichgewicht
bringen, aufregen, niederdrücken. Aus dieser sinnlichen
und magischen Einwirkung des Wolfs auf den Hirsch
ergiebt sich im Organismus des letztern die Bildung der
von Jäger sogenannten Angststoffe, die ihrerseits wieder
sammt den optischen und akustischen Eindrücken, welche

*) Vgl. „Paycb. Stud." Maiheft 188G S. 283 ff.


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