Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 183
(PDF, 153 MB)
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Kurze Notizen.

183

diese jüngsten Seiidlinge asiatischer Völkerwanderung nach
Buropa, überall sich durch Wahrsagen urd dergleichen*)
ihreu Unterhalt zu verdienen suchen. Es mag so manches,
namentlich was die von Zigeunern am häufigsten auch in
Bosnien und der Herzogewina geübte Cheiroskopie (Wahrsagung
aus der Hand) anbetrifft, auf äUeren indischen

Volksglauben zurückzuführen sein."--

Die vorhergehende Erklärung des Herrn Verfassers,
dass durch diesen Zauberspruch die Nebenbuhlerin am
ganzen Körper wie gefesselt sein solle, dass sie ihre Reize
dem Geliebten gegenüber nicht zur Geltung bringen könne,
erscheint uns nach dem Wortlaut des Zauberspruches nicht
als dj\3 ganz richtige. Die Beschwörerin legt vielmehr ihr
Hemd, ihren Gürtel, ihre Schuhe, ihre Tücher in ihrer
seelischen Vorstellung der ihren Geliebten berückt habenden
Genossin deshalb bei, um seinen Sinn durch diese geliebte
Gestalt auf die wahre Trägerin dieser wirklichen Gegenstände
sympathetisch zurückzulenken. Die Nebenbuhlerin
soll nicht dadurch wie gebannt und gefesselt sein, sondern
ihre Reize sollen nur in der Vorstellung des Geliebten auf
die Beschwörerin überspringen. Die Nebenbuhlerin soll
durch den eingeschobenen Zwischensatz: „Es stinkt der
Lattich wrie im Sommer die Schlange" dem Geliebten gleichsam
durch Gedanken- und Gefühlsübertragung ekelhaft und
widerwärtig, durch die Liebeserklärung des Schluszsatzes
aber der Jüngling der Beschwörerin allein geneigt gemacht
werden. Es findet eine Transposition oder Transplantation
(Versetzung und Verpflanzung) der Liebesempfindun^en vor
einer Person auf die andere statt. Derartige seelische Einflüsse
im ebenso leicht erregbaren wie wandelbaren Liebesleben
junger Leute sind gewiss nicht zu leugnen.

Gr. C Wittig.

Kurze Notizen.

a) lieber die Photographie des Unsichtbaren
lesen wir im Feuilleton des „Hannoverschen Courier: —

„Vor etwa einem Jahre brachten Berliner Zeitungen die

Nachricht, dass es gelungen sei, eine Dame, welche sich

wegen allzugrosser Hässlicbkeit nicht habe sehen lassen

wollen, im Dunkeln zu photographiren. Man lacht über

diesen Witz, denn es scheint ganz klar, dass man dort, wo

«

*) Vergl. „Psych. Stud." October-Heft 1877 8. 465 ff. „Ueber
die Wahrsagung der Zigeuner.'* Vgl. September-Heft 1883 S. 432 ff.
Siehe aue'» die Kurze Notiz d) diese» gegenwärtigen Heftes S. 186 ff.


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