Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 184
(PDF, 153 MB)
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184 Psychische Studien. XIV. Jahrg. i. Heft. (April 1887.)

man nichts sieht, auch nichts photographiren kann; doch
dem ist nicht ganz so, es ist in der That möglich, gewisse
Gegenstände, welche sich dadurch der menschlichen Wahrnehmung
entziehen, dass sie keine Lichtstrahlen aussenden,
welche die Netzhaut des Auges erregen, mit anderen Worten,
Gegenstände, welche sich im Dunkeln befinden, zu photographiren
. Professor Zenger in Prag hat das Verdienst,
eine Methode gefunden zu haben, um Aufnahmen von
Gegenständen in der Dunkelheit zu machen. Angeregt
dazu wurde er durch die Beobachtung, dass der schneebedeckte
Montblanc im Anfang September 1885, Abends um
lO1^ Uhr, nachdem der letzte Sonnenstrahl von seinem
Gipfel schon längst verschwunden war, noch schwach sichtbar
blieb. Die Ursache lag jedenfalls in der Phosphorescenz
des Schnees, respective der mit demselben gemischten Kalk-
theile. Kurze Zeit später erschien jedoch der ganze Berg
vollständig in Dunkelheit gehüllt, und es wäre sonderbar
gewesen, wenn Jemand jetzt den Berg hätte photographiren
wollen. Allein Phosphorescenzstrahlen gingen jedenfalls noch
von der Oberfläche des Berges aus, und wenn es gelang,
diese zu fixiren, so war damit ein Bild des Berges gewonnen.
In dieser Richtung experimentirte Professor Zenger. Er
setzte in eine photographische Camera statt der gewöhnlichen
photographischen Platte eine solche, welche gleich-
mässig mit Baimain''scher Leuchtfarbe überzogen war, und
exponirte diese um Mitternacht dem vollständig in Dunkel
gehüllten Montblanc. Dann wurde die Platte im Dunkelzimmer
einige Stunden lang mit einer empfindlichen Trockenplatte
in Contact gebracht und letztere entwickelt. Und
siehe da, es zeigte sich ein Bild mit allen Details, wie bei
einer gewöhnlichen Aufnahme. Später setzte Prof. Zenger
seine Versuche in Prag fort. In der Nacht des 17. Mai 1884
exponirte er bei bedecktem Himmel eine mit BalmairCscher
Leuchtfarbe überzogene Platte 15 Minuten lang den Thürmen
von Prag gegenüber der Terrasse des astrophysikalischen
Laboratoriums. Die Platte wurde bis zum Morgen mit einer
Trockenplatte in Contact gelassen, und diese gab dann ein
ausreichend gutes Bild der Thürme und Gebäude von Prasr.
Hier war die Phosphorescenz des am Tage von der Sonne
beleuchteten Kalkes die Ursache des Bildes. Aber es giebt
sehr viele andere Körper, welche ebenfalls, nachdem sie
von der Sonne beschienen sind, Phosphorescenzstrahlen aussenden
. Zu diesem gehört z. B. Papier. So setzte Professor
Zenger ein Zeitungsblatt eine Stunde lang der Einwirkung
der Sonnenstrahlen aus, dann wurde es im Dunkeln mit
photographischem Positivpapier in Contact gebracht. Nach


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