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Kurze Notizen.
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wenigen Stunden erhielt er eine deutliche Copie des Zeitungsblattes
. Er benutzte diese Methode, um sich auf bequeme
Weise Noten zu eopiren. Aber auch die Körper, welche
nach der Belichtung durch die Sonne Phosphorescenzstrahlen
nicht ausgeben, lassen sich dazu geeignet machen. Prof.
Zenger erreichte dieses, indem er sie mit Uransalzen im-
prägnirte. So interessant — in wissenschaftlicher Hinsicht
— nun auch diese Versuche sind, für die Praxis sind sie
von geringerer Bedeutung. Professor Zenger verspricht sich
jedoch von seiner Entdeckung viel für die astronomische
Photographie, und von Werth ist die Thatsache doch, dass
es möglich ist, Gegenstände, welche das Auge nicht sieht,
durch photographische Processe sichtbar zu machen. Das
ist die „Photographie des Unsichtbaren".
(„Leipziger Tageblatt" vom 17. März er.)
Wir glauben, diesen Bericht noch durch den Hinweis
auf die jüngst durch die Gebrüder Henry in Paris und auf
der Sternwarte zu Pulkowa entdeckte Photographie bisher
selbst teleskopisch unsichtbarer Sterne und Sternennebel
vervollständigen zu sollen. Eine physikalische Erklärung
obiger Phosphoresoenz hat übrigens Dr. Eugen Dreher, weil.
Dozent an der Universität Halle, in seinem Artikel: —
„Ueber die Beschaffenheit des von den Körpern ' zurückgeworfenen
und durchgelassenen Lichtes" in „Die Natur"
No. 11, Halle, 12. März 1887, mit grosser Plausibilität zu
geben versucht. (Vgl. „Psych. Stud." März-Heft 1887 S. 115 ff.)
b) In der „Berliner Gesellschaft für Anthropologie,
Ethnologie und Urgeschichte", Sitzung vom 20. Novbr. 1886,
deren Vorsitzender Prof. Vircliow ist, spricht Herr Queden-
feldt eingehend über Aberglauben und religiöse Bruderschaften
bei den Marokkanern; aus dem grossen neuen
Material, das er hier mittheilt, scheinen besonders hervor-
hebenswerth seine Mittheilungen über die kolossalen Verletzungen
, welche gewisse Mitglieder solcher „Bruderschaften"
sich selbst beibringen; diese irrsinnigen Fanatiker scheinen
in der That noch alles zu übertreffen, was in dieser Beziehung
von syrischen Derwischen bekannt ist, und sich
direct wohl nur mit indischen Fakiren vergleichen zu lassen.
v. L. („Deutsche Littztg." Nr. 49 v. 4. December 1886.)
c) Herr Wilhelm Bernhardi'm Berlin bespricht in „Deutsche
Litteraturzeitung" Nr. 48 v. 27. November 1886 Georg Hü/fer's
Werk: Der heilige Bernhard von Clairvaux. Eine Darstellung
seines Lebens und Wirkens/' Erster Band: „Vorstudien
." (Münster, Aschendorff, 1886) XV u. 246 S. gr. 8°
M. 5 —, worin er am Schlüsse sagt: — „Nachdem über die
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