Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 186
(PDF, 153 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1887/0190
186 Psychische Studien. XIV. Jahrg. 4. Heft. (April 1887.)

Beschaffenheit der 'Historia miraculorum in itinere 6er-
manico patratorum', über die Autoren derselben, über ihre
Abfassungszeit klar und sachgemäss gesprochen ist, unternimmt
es der Verf. alles Ernstes, 'den streng geschichtlichen
und vernunftgemässen Beweis für die Wund ergäbe Bernhardt
zu führen. Nach dieser 'Historia' vollbringt der Abt
von Clairvaux auf seiner Reise durch Deutschland die unglaublichsten
Wunder in unglaublicher Menge. Blindgeborene
werden im Nu sehend, Taubstumme hören nicht allein und
geben Laute von sich, sondern sprechen und verstehen völlig
korrekt die Sprache ihres Landes, die sie doch nie gehört
und gekannt haben konnten. Man wird wohl zugestehen,
dass die sogenannten Wunder z. Th. subjective Wahrheit
sein können, kein Verständiger aber wird //. zustimmen,
wenn er sich zu der Behauptung versteigt (S. 82), dass die
Geschichtswissenschaft auf Grund der Ueberlieferung der
Wunder Bernhards mit strenger Folgerichtigkeit schliessen
muss, dass nach ihren Grundsätzen die thatsäebliche Wahrheit
der Vorgänge des Berichts ganz und voll feststeht.
Nicht Täuschung irgend welcher Art hat stattgefunden,
sondern 'Gott hat Wunder gewirkt durch die Hand des
heiligen Bernhard' (3. 96). — Nach derselben Methode liesse
sich auch geschichtlich' beweisen, dass der heilige Johann
von Matha bereits als Säugling die Brust der Anme an
kirchlichen Festtagen verschmähte, oder es liesse sich aus
authentischen Gerichtsakten zur Evidenz darthun, dass Frauen
auf Besenstielen zum Blocksberg gefahren sind." — Wenn
der Herr Kritiker die Heilwirkungen des Mesmerismus oder
thierischen und menschlichen Magnetismus nebst den Einflüssen
des modernen Braidismus und Hypnotismus, sowie
die statuvolischen Zustände eines Dr. med. Fahnestock gekannt
hätte, so würde er sicher nicht bloss subjective, d. h.
hier so viel wie „bloss eingebildete" Wahrheit, sondern ob-
jective psychische Wirkungen aneikannt haben, freilich ohne
auch dann die überschwänglichen Schlussfolgerungen des
Verfassers mit in Kauf zu nehmen.

d) Zwei denkwürdige Prophezeihungen. Vor drei
Jahien kam nach Berlin, um bei Hofe vorgestellt zu werden,
eine Nichte des österreichischen Botschafters Grafen Szechenyi.
Bildschön und erst 17 Jahre alt erschien die Comtesse noch
besonders interessant durch den B/uf, dass sie eine merkwürdig
sensible Natur sei, häufig Visionen habe und — die
Zukunft vorhersagen könne. Einst sprach man in einer Gesellschaft
bei Hofe von diesem seltsamen Naturkind, und
auch Kaiser Wilhelm hörte bei dieser Gelegenheit von demselben
. Als die Dame in Berlin eintraf und anlässlich einer


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