Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 203
(PDF, 153 MB)
Bibliographische Information
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Aksakow: Krit Bemerkungen über Dr. v, Ilartiuann's Werk. 203

licliung in den englischen Tagesjournalen, mir durch Briefe
alle erhaltenen Resultate mit allen nothwendigen Details
mittheilte. Die Leser der „Psych. Studien" kennen sie auch
bereits aus den Artikeln des Mr. Reimers, welche daselbst
1877 und in den folgenden Jahren veröffentlicht wurden. Ich
entnehme einem Briefe des Herrn Reimers vom 6. April 1876,
den ich noch besitze, eine umständliche Beschreibung seines
ersten Experimentes dieser Art: —

„Das Medium, eine sehr korpulente Frau, sass in einem
Sack von Tüll, welcher Kopf, Arme und Hände einschlösse
Ein gewöhnliches (nicht elastisches) Leinenband ging durch
den Saum, welches gleichfalls die Taille durch straffes
Binden derart einschloss, dass die Arme und überhaupt der
ganze Oberkörper gefangen waren. Die Enden dieses
Bandes knotete ich so oft und sicher zusammen, dass ein
Befreien daraus Seitens des Mediums schon ein Wunder
wäre. So sass sie in der Ecke meines Zimmers, welches
mir wohl den Einwand von Fallthüren erspart. Ich wog
genau die Quantität des Paraffins, that es in die Schüssel
und goss kochendes Wasser darauf; nach kurzer Zeit war
alles flüssig, und ich placirte die Schüssel auf einen Stuhl
neben das Medium. Die Ecke wurde einfach durch einen
Calico-Vorhang eingeschlossen und von einem Musikständer,
zwei Stühlen, Schüsseln, Papierkorb derartig ausgefüllt, dass
kaum Raum übrig blieb und die Idee eines Eindringlings
lächerlich machte. Ich setzte mich nun vor die Gardinen-
Front bei schwachem Licht, und bald hatte ich das Medium
in Schlaf (trance) gesungen. Die Erscheinung kam nicht,
aber die Stimme flüsterte: 'Es ist gelungen, nimm die Form
vorsichtig, sie ist noch warm, aber wecke das Medium
nicht!' Ich öffnete die Gardine und sah ein Gesicht
neben dem Medium schnell verschwinden. Da lag die
Form. Ich nahm nun die Schüssel heraus, und da das
Paraffin noch flüssig war, Hess ich das Medium ihre Hand
eintauchen, um eine Form zu erhalten. Dann wog ich die
beiden Formen und den Rest des Paraffins zusammen, und
das Gewicht war correct, minus der geringen unvermeidlichen
Reduction durch Kleben an dem Rande der Schüssel.
Die Knoten-Bindungen und alles war genau so, wie vorher,
was ich sehr sorgfältig prüfte, ehe ich das Medium befreite.
Das Zimmer war abgeschlossen, und ich sah das Oabinet
während der ganzen Zeit. Die Unmöglichkeit irgend eines
Betrugs ist so überzeugend, dass es kaum zu einem Versuch
solcher Erklärung einladet. Die Prüfungs-Methode mit dem
Tüll-Sack ist perfect. Ich verdanke dieselbe dem Professor
Butlerow, der Aehnliches für Bredifs Hände verwendete.


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