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Aksakow: Krit. Bemerkungen über Dr. v. Hartmann's Werk. 207
herausgezogen wird? Wird sie dabei dematerialisirt, oder
aber auf gewöhnliche Art herausgezogen? Nach gewissen
Ergebnissen scheint es, dass das eine und das andere Verfahren
stattfindet je nach der Art oder den Erfordernissen
der Giessform. Um die erste Annahme zu beweisen, war
es nothwendig, dass der erhaltene Abguss z. B. eine solche
Haltung der Einger zeige, dass das Herausziehen der Hand
aus der Giessform auf dem gewöhnlichen Wege eine absolute
physische Unmöglichkeit bildet; es sind Fälle dieser
Art vorgekommen, und ich selbst werde dafür später ein
Beispiel beibringen; aber ich glaube, dass dieses Detail
immer Gelegenheit zu verschiedenen Meinungen geben
wird. Auch scheint es mir, dass das Wesentliche in der
Thatsache selbst der Erzeugung einer solchen Giessform
unter Bedingungen von hinreichender Sicherheit beruht.
Wenn der erhaltene Abguss die genaue Form der Hand
des Mediums bieten wird, so werden wir hiermit die kostbare
Thatsache der Verdoppelung seines Körpers haben,
— ein Phänomen, dessen Feststellung das ABC der Ma- *
terialisations-Frage ist; wenn der erhaltene Abguss eine
vom Medium verschiedene Form liefern wird, so werden wir
damit den vorzüglichsten Beweis eines noch viel complicirteren
Phänomens erhalten, welcher zu ganz anderen Schlussfolgerungen
führen muss.
Was die inneren Beweise anlangt, so kann ich nicht
umhin, folgende Beobachtung zu erwähnen: als ich den
Original-Abguss einer Hand Bertie's genau untersuchte und
ihn mit dem Abguss von der Hand des Mediums verglich,
war ich erstaunt, zu bemerken, dass zwar die Gestalt der
Hand Bertie's die Rundheit der Hand einer jungen Frau hatte,
aber die Haut derselben Hand das Gepräge des Alters an
sich trug; und das Medium war, wie gesagt, eine bejahrte
Frau, welche einige Zeit nach diesen Manifestationen starb.
Das ist ein Detail, welches keine Photographie wiedergeben
würde, und welches auf eine evidente Art beweist, dass die
Materialisation sich effectiv auf Unkosten des Mediums erzeugt
, indem sie eine Zusammensetzung aus gegebenen organischen
Formen mit noch einigen bestimmten Umformungen
je nach der die Materialisation organisirenden Kraft bildet.
Auch ist es mir sehr angenehm gewesen, zu finden, dass
Mr. Oxley, als er mir die Abgüsse übersandte, von denen
später noch die Rede sein wird, mir in seinem Briefe vom
20. Februar 1886 dieselbe seinerseits gemachte Beobachtung
mittheilte: — „Es ist seltsam, dass Jugend und Alter in
den Abgüssen deutlich zu unterscheiden sind, was besagen
will, dass diese psychischen Gestalten, während sie ihre
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