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208 Psychische Studien. XIV. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1887.)

eigenen jugendlichen Formen bewahren, dennoch in hohem
Grade aus dem Körper des Mediums aufgebaut werden und
deshalb nothwendig Anzeichen desselben aufweisen. Man
sehe die starken Venen besonders auf der Hand, und wir
haben einen unverkennbaren Beweis von des Mediums
eigener Natur". (Es handelt sich hierbei um Lilly's Hand,
von der ich auch einen Photographie-Lichtdrock beigebe.)

Ich will jetzt die Erzeugung desselben Phänomens mit
demselben Resultat, d. h. die Erzeugung von Giessformen,
deren Abgüsse die identische Gestalt desselben Gliedes
zeigen, aber unter einer anderen sehr merkwürdigen Bedingung
und namentlich mit einem anderen Medium
erwähnen; und nicht allein mit einem anderen weiblichen
Medium, sondern mit einem männlichen Medium —Dr. Monck;
obgleich es wahr ist, dass das erstere Medium, Mrs. Firman,
als Zuschauerin an der Seance Theil nahm, und man dieselben
Resultate demselben mediumistischen Einfluss, der
in die Perne wirke, zuschreiben könnte. Eine andere merkwürdige
Eigenthümlichkeit derselben Seance ist die, dass
die Giessformen den Cirkelsitzern dargeboten
wurden auf den Gliedern der Gestalten selbst,
welche von Zeit zu Zeit ausserhalb der Vorhänge erschienen
, hinter welchen die Giessformen erzeugt wurden,
und dass die Cirkelsitzer diese Giessformen von den
Gliedern, welche sie bedeckten, mit ihren eigenen Händen
herunterzogen. Herr Reimers beschrieb dieses folgender-
maassen: — „Bald regte sich die Kraft, es plätscherte im
Wasser, ich musste nach einigen Minuten vortreten, meine
Hände (in gebückter Stellung) vorhalten, um die Form zart
abnehmen zu helfen, und fühlte den Wachsschuh in meinen
Händen. Mit einem eigenthümlichen Geräusch fühlte ich
den ,materialisirten Fuss* (wie mit Blitzschnelle) herausfahren
, und ich hatte die Form in der Hand. . . . Am
selben Abend bekamen wir noch beide Hände, und diese
drei Abgüsse zeigen bis in's Kleinste alle jene Linien und
Markirungen wieder, die ich früher an Bertiefs Händen und
Füssen gesehen, als deren Abdrücke durch die Mediumschaft
von Mrs. Firman erhalten waren." (Vgl. „Psych.
Stud." 1877 S. 549.)

Bei dieser selbigen Seance wurde auch die Giessform
einer anderen materialisirten Gestalt, welche unter dem
Namen „Lilly" auftrat, gewonnen, die noch einen ganz anders
merkwürdigen Beweis für die Echtheit des Phänomens liefert.
Mr. Oxley, der dieser S6ance beiwohnte, welche den 11. April
1876 stattfand, gab von ihr einen kurzen Bericht in „The
Spiritualist" vom 21. April 1876; aber bald darauf lieferte