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Prof. N.: Die geistige Mechanik der Natur.
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Maschinenmechanismus mechanische Arbeit. Was geschieht
im Oylinder?
Im Dampf befinden sich freie, aber sehr verschieden
gerichtete Kräfte, welche die Wassertheilchen als Dampf in
Bewegung setzen. Auf die Cylinderwände, auf den Boden
des Cylinders und auf die innere Kolbenfläche stossen die
bewegten Dampftheilchen an, überall Druck durch den Stoss
erzeugend. Da der Kolben nachgiebt, so verwandelt sich
ein grosser Theil der als Wärme die Dampftheilchen bewegenden
Kräfte an der inneren Kolbenfläche in solche
gleicher Richtung, d. h. die Wärme verwandelt sich in
mechanische Kraft. Diese gleichgerichteten Kräfte gehen
durch den Kolben auf die Kolbenstange und durch diese
auf den weiteren Mechanismus der Maschine als bewegende
Kraft über. Im Cylinder wird durch die Kolbenbewegung
der Raum grösser, der Fall (B) tritt ein, und es wird ein
weiterer Theil der Wärmekräfte zur Bildung erweiterter
Kraftsphären der Dampftheilchen verwendet; somit wirken
beide Gründe für die Abnahme der Dampftemperatur im
Cylinder.
Eis verwandle sich in Wasser. Was geschieht? Nach
(B) ein Wärmeverbrauch. Wie Untersuchungen lehren,
ist dies thatsächlich der Fall. Somit besitzen die Kraftsphären
der Wassertheilchen grössere Dimensionen als jene,
welche denselben Theilchen als Eis angehören.
Wasser verwandelt sich in Dampf; es wird Wärme nach
(B) verbraucht. Aber ein neues Verhalten zeigt sich hier;
die Dampftheilchen stossen sich ab. Wie ist das zu erklären
? — Einfach dadurch, dass man annimmt, die Atome
lagern sich in den Gastheilchen anders, als in den Theilchen
von Flüssigkeiten und festen Massen und zwar so,
dass, wenn das Gastheilchen mt nach Gesetz (A) aus der
Kraftsphäre von m2 Kräfte aw loslöst, sich dieselben re-
pulsiv, d. h. an der dem m2 abgewendeten Seite an m1 mit
den Polen w ansetzen, also mit den Polen a dem m2 abgewandt
liegen, und dass ebenso die von m2 aus der Kraftsphäre
von mA losgelösten Kräfte sich mit ihren Polen w
repulsiv, d. h. an der dem m1 abgewendeten Seite an m2
anlegen, somit ihre Pole a dem mx abwenden, und nun
ergiebt sich das Phänomen der Abstossung, was es in
AVirklichkeit gar nicht ist; es ist nur Bewegung durch
Kräfte aw wie in jedem anderen Falle, bloss die Richtung
ist verschieden und verleitet so zu der Ansicht, als ob es
Abstossungskräfte gäbe, die es nicht giebt.
Gase verhalten sich wie die Dämpfe, nur sind sie sehr
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