Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 231
(PDF, 153 MB)
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Kurze Notizen.

231

nicht verlacht zu werden, beruft er sich auf einen ihm bekannten
General, der ein ausgezeichneter Mathematiker und
Taktiker gewesen, aber noch im vorgerückten Alter Geistererscheinungen
aufgesucht, durch Tischrücken und Tischklopfen
, sowie schliesslich auch durch das Experiment mit
dem an einem Haar hängenden und in einem Trinkglase
schwingenden und alphabetisch anklingenden Ringe Geisterantworten
auf gestellte Fragen hervorgelockt habe. Wir
glauben in diesem General den auch mit dem in Berlin auf
so seltsame Weise verstorbenen Rendanten D. Hornung verkehrt
habenden und in dessen Schriften mehrfach erwähnten
General wieder zu erkennen. Den Glauben an Gespenster
und sympathetische Kuren fand Graf v. Sch. gleichmässig
im Süden und Norden verbreitet. „Im Odenwald sind sogenannte
Erdspiegel im Gebrauch, d.h. Metallplatten,
die, hinten mit mystischen Zeichen bedeckt, die Zukunft
oder sonst verborgene Dinge enthüllen sollen." Mit Hilfe
eines solchen Erdspiegels soll ein Mann ein lange verloren
geglaubtes Dokument wieder getunden haben. Wer erinnerte
sich hierbei nicht an den von Fant in seinem „Geisterseher^
mitgetheilten ähnlichen Fall mit Swedenborg? Im Roden-
steiner Schlosse soll es aber nach des Herrn Grafen zuverlässigem
Gewährsmanne auch anderweitig spuken, indem
in seinem eigenen Zimmer Tritte unsichtbarer Personen
erschallten, in den Gängen und Sälen sämmtliche Thüren
vor ihm aufgerissen und zugeschlagen worden seien u. s. w.
Er citirt schliesslich Schopenhauer^ Ausspruch: — „Um über
alle geheime Sympathie oder magische Wirkung vorweg zu
lächeln, muss man die Welt gar sehr, ja ganz und gar
begreiflich finden. Das kann man aber nur, wenn man mit
überaus flachem Blicke in sie hineinschaut, der keine Ahnung
davon zu lässt, dass wir in ein Meer von Räthseln und
Unbegreiflichkeiten versenkt sind und unmittelbar weder
die Dinge, noch uns selbst von Grund aus kennen und ver-
stehen/'

c) Graf von Schack berichtet in seinen „Erinnerungen
und Aufzeichnungen" in „Ueber Land und Meer" Nr. 24
1887 weiter, dass der schon greise, streng orthodox protestantische
Bürgermeister von Frankfurt a/M. Johann Friedrich
von Meyer sich mit einer neuen Uebersetzung des Alten und
Neuen Testaments beschäftigte und in seinem Hange zum
Mysticismus, wie er keineswegs von allen Orthodoxen gebilligt
werde, ein umfangreiches Werk: — „Blätter für
höhere Wahrheit" — herausgab. Es war zur Zeit,
als der junge Graf seine Uebersiedlung nach der Universität
Heidelberg bewerkstelligen wollte. „Tief weihte er mich


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