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Manck: E. T. A. Hoffmaim als Mystiker. 243
und herbeiführen zu helfen, wird zum Theil dem II. Semester
1887 vorbehalten bleiben.
Schon nach Goethes erkenntnisstheoretischer Ansicht
stösst der Verstand bei aufrichtiger Erforschung der Welt-
räthsel zuletzt stets auf unvereinbare Widersprüche (Antinomien
), die vereinigen zu wollen, nicht nur ein zweckloses
, sondern auch anmaassendes Unternehmen wäre. „Der
Mensch ist nicht geboren," — sagt Goeihe, — „die Probleme
der Welt zu lösen, wohl aber zu suchen, wo das
Problem angeht, und sich sodann in der Grenze des Begreiflichen
zu halten." . . . „Man sagt, zwischen zwei entgegengesetzten
Anschauungen liegt die Wahrheit mitten
inne. Keineswegs! Das Problem liegt dazwischen, das Dn-
schaubare, das ewige thätige Leben, in Ruhe gedacht.". . ♦
Wir hoffen, dass unsere bisherigen geehrten Leser,
welche in nahezu voller Zahl durch alle Wechselfalle unseres
Geisterkampfes 14 Jahre treu zur Sache der „Psych.-Studien"
gestanden haben, uns auch in so entscheidenden ^Fragen
weiter und bis zuletzt begleiten werden, wo der Geisterstreit
entweder seinen natürlichen oder gewaltsamen Ausgleich
finden wird so — oder so.
Es bitten um rechtzeitige Bestellung unter Benutzung
des beigefügten Bestellzettels hochachtungsvoll er-
gebenst
Leipzig, Anfang Juni 1887.
Der Sekretär der Redaction und
die Verlagshandlung.
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