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Prof. N.: Die geistige Mechanik der Natur. 271
gleichrichten und so in mechanische Kräfte umwandeln kann,
spricht für die Zusammensetzung der Kräfte.
Die Zusammensetzung der Kräfte erfordert deren Befähigung
, im Zusammensein mit einer gewissen Intensität zu
verbleiben; gewissermaassen eine gegenseitige Adhäsion zu
äussern, wenn sie in bestimmter Weise zusammen sind. Ich
setze nun voraus, dass es zwei wesentlich verschiedene Verbindungsarten
der Kräfte gebe: Eine Basisver bind ung,
bei welcher die sich verbindenden Kräfte mit ihren Basisflächen
sich ganz oder theilweise berühren, so dass die
Verbindung zu einem Längengebilde führt, bei welchem die
Läugsaxe der einen Kraft in die Verlängerung der Längsaxe
der andern Kraft fällt, oder doch sehr nahe neben dieser
Verlängerung liegt; und eine Seitenverbindung, bei
welcher die Kräfte seitlich miteinander in Verbindung
treten.
Die Seiten Verbindung fordert noch eine Annahme, ohne
welche zu dem Entstehen der sogenannten Materie nicht zu
gelangen ist, nämlich, dass den Kräften in ihren beiden
Querhälften a und w ein verschiedener Grad der Durchdringlichkeit
innewohnt, so zwar, dass die positiven Querhälften
a ein intensives Streben besitzen, bei dem Zusammenkommen
in einander einzudringen, während die Querhälften
w zwar eine Durchdringung zulassen, aber das Bestreben
zeigen, aus dieser Verbindung herauszutreten. Wenn nun
zwei Kräfte $± und p2, seitlich und gleichgerichtet zusammenkommen
, so entsteht eine Adhäsion und eine Durchdringung
; die Querhälften % und dringen in einander ein,
desgleichen wt und w2. Während aber % und a2 sich möglichst
durchdringen wollen, tritt die Widerstandsbefähigung
der wx und w2 auf, und die Folge ist, dass sich die ax a2
besser als die wt w2 durchdringen, und nun sind in der
Verbindung pt p2 die Axen nicht genau parallel, sondern
um irgend einen kleinen Winkel q> gegen einander geneigt.
In einer zusammengesetzten Kraft p —aw ist also das a
nicht ein reiner Würfel, wie er bisher vorausgesetzt wurde;
ebenso gilt dasselbe von w.
Es können nun sehr viele Kräfte pa p2 .... pn in eine
einzige Verbindung p == a w — (ax a2 • • * aa
)(W1 W2 . . . W0 )
zusammentreten, und selbstverständlich ist die zusammengesetzte
Kraft p ein Bündel, in welchem sehr viele Axen
nebeneinander sich befinden, die nicht parallel sind, sondern
eine gewisse sehr kleine Oonvergenz auf Seite der a zeigen.
Wenn nun die Kräfte sich in dieser Form seitlich zusammensetzen
, so muss umgekehrt wieder die Zerlegung
denkbar sein und wird man zu dem Gedanken gedrängt, es
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