Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 279
(PDF, 153 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Wittig: Geist-Erscheinung oder Betrug im Jahre 1787? 279

gegeben; die Anwesenden (in langen, dunklen Mänteln und
auf der Brust ein gemeinsames Abzeichen, ein goldenes Kreuz
mit einer weissen Rose) begeben sich auf ihre Plätze an der
langen Wand. Der Platz des Vorsitzenden ist von den
übrigen getrennt und durch einen Vorhang verhüllt, so dass
er selber nicht sichtbar ist. Nachdem die Versammlung
mit den üblichen Förmlichkeiten eröffnet worden, ertönt
noch einmal die Stimme des Vorsitzenden hinter dem Vorhange
: — 'Den hohen Oberen unseres heiligen Ordens ist
seitens unseres erhabenen Bruders Ormesus der Wunsch
kundgegeben worden, mit dem Geiste seines geliebten verstorbenen
Sohnes, mit seinem weltlichen Namen geheissen
Alexander Graf von der Mark, noch einmal in unmittelbaren
Verkehr treten zu dürfen. In Ansehung der Verdienste des
genannten vielgeliebten Bruders haben die hohen Oberen
die Fürbitte für ihn eintreten lassen und von dem Geiste
des Verstorbenen die Zusage erhalten, dass er heute in
demselben Zimmer, wo er seine irdische Hülle verlassen hat,
sich seinem irdischen Vater, unserin theuren und erhabenen *
Ordensbruder Ormesus, in seiner leiblichen Gestalt offenbaren
werde. Bruder Ormesus wolle sich in das Sterbezimmer des
Jünglings begeben und dort das Weitere gewärtigen'. — Der
König begab sich darauf, allein von Bischoffswer der und Wöllner
begleitet, nach dem nur wenige Schritte entfernten Hause
des königlichen Kämmerers Rietz hinüber, in welchem das
Sterbezimmer des Grafen von der Mark lag. I. W. Alexander
Graf von der Mark (geb. 4. Januar 1779) war der Sohn des
Prinzen von Preussen, nunmehrigen Königs Friedrich Wilhelm
IL und seiner Geliebten Wilhelmine, Tochter des Musikers
Enke, geb. zu Potsdam 1754, welche, um das Anstössige ihres
Verhältnisses zum König zu verdecken, formell mit dem vormaligen
prinzlichen Kammerdiener, jetzigen königlichen Geheimen
Kämmerer und Tresorier Rietz verheiratetet worden
war. Der König unterhielt bereits seit zwanzig Jahren ein
Liebesverhältniss mit ihr.u —

Wir übergehen die Schilderung ihrer Reize, welche nur
seit 1783 von denen des Hoffräuleins Julie von Voss* der
Nichte der Gräfin Voss geb. von Pannewitz, der einst Prinz
August Wilhelm von Preussen, der Vater Friedrich Wilhelm's IL,
eine unglückliche Liebe gewidmet hatte, überstrahlt wurden;
der damalige Kronprinz näherte sich deren Nichte, die aber
in kluger Berechnung ihre Gunst nicht mit Frau Rietz theilen
und nicht ohne Einwilligung der zweiten Gemahlin des damaligen
Prinzen von Preussen (Luise, Prinzessin von Hessen-
Darmstadt, seit 19. Juli 176Ö vermählt, welche ihm vier
Söhne, darunter den Kronprinzen und späteren König


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