Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 282
(PDF, 153 MB)
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282 Phobische Studien. XIV, Jahrg. 6. Heft. (Juni 1887.)

festigen. Dies war die Hauptschuld ihres ganzen, verfehlten
Lebens. Durfte sie sieh wundern, wenn sie sieh selbst mit
seiner Liebe betrog ? — Der König hat sein Wort gehalten,
er hat Wilhelmine nie verlassen, aber W. hat nie das hohe
Glück gekannt, dem von ihr geliebten Manne ganz und
allein anzugehören." — Wir werden bald sehen, ob jene
Mittel wirklich nur betrügerische und gauklerische waren.

(Fortsetzung folgt.)

Professor C. Hansen in Berlin.

Vor etwa 14 Tagen ereignete es sich bei einer Vorstellung
, die Theo Bollert,, ein Schüler Hanseris, gab, dass ein
Hypnotisirter, welcher bis dahin gefügig alle Befehle ausgeführt
hatte und soeben noch als Frosch auf der Bühne
herumgehüpft war, sich plötzlich aufrichtete und in das
Publikum hineinrief: „Es ist Alles Schwindel, ich habe
mich blos verstellt, und die anderen verstellen sich auch."
Es folgte hierauf ein unbeschreiblicher Tumult und das übliche
Nachspiel einer polizeilichen Untersuchung. Zahlreiche
Zeugen des Vorfalls wurden durch die hiesige Oriminal-
polizei vernommen, um über die an jenem Abend vorgefallenen
Ruhestörungen Auskunft zu geben. Der Hauptangeschuldigte
, welchem zur Last gelegt wurde, dass er
sich durch sein Benehmen gegen das Gesetz vergangen,
betheuerte, dass er thatsächlich Hansen sowohl als Bollert
für Schwindler halte und als solche entlarven wollte; zugleich
berief er sich auf eine Reihe von Beweismitteln dafür
, dass die beiden Genannten sich betrügerischer Hilfsmittel
bedienten, um das Publikum zu täuschen. Natürlich
hielt es die Criminalpolizei für ihre Pflicht, die angebotenen
Beweise zu erheben, damit — was schon fünfzigmal festgestellt
worden ist — nun zum einundfünfzigsten Male akten-
mässig bekundet werde, dass nämlich in den Hansen'schen
Experimenten ein durchaus reelles Problem sich verbirgt,
dessen Lösung nicht der Polizei, sondern der Wissenschaft
obliegt.

Dass ein Mensch die Macht über seine Mitmenschen
besitzen kann, sie durch Auflegen der Hände in tiefen
Schlaf zu versetzen, und dennoch sie zu zwingen vermag, in
diesem Schlummer zu gehen, zu sprechen, zu singen, zu
tanzen u. s. w., klingt ja höchst befremdlich. In früheren
Jahrhunderten mussten Leute, die diese Gabe besassen,
sich wohl hüten, hiervon etwas verlauten zu lassen, man hätte


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