Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 287
(PDF, 153 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1887/0299
Kurze Notizen.

287

Gutsbesitzers gestorben. Derselbe erhielt die Nachricht,
seine Tochter wolle mit ihm sprechen. Durch das Medium
theilt ihm nun die Tochter mit, der Vater solle eine Geldsumme
für sie niederlegen, um sie aus einer grossen Verlegenheit
zu befreien. Sie sei jetzt bei Petrus in Diensten;
bei einem von diesem gegebenen Gastmahle seien etliche
silberne Löffel weggekommen (also Diebe im Himmel!) und
sie, die Tochter, müsse für diese Löffel aufkommen. Und
der Vater giebt wirklich zu diesem Zweck die verlangte
Summe her. Dieser Fall ist zur Anzeige bei der Behörde
und zur Bestrafung gekommen. Eine andere gestorbene
Frauensperson meldet den Ihrigen, es gehe ihr gut, sie sei
jetzt ,.Amme" im Himmel. Einem Bauer, dessen Frau den
Spiritisten angehörte und welche ihre Freunde öfters mit
Schweinsknöchelchen und Sauerkraut bewirthet hat, wird
nach deren Tode so lange zugesetzt, bis er sich entschliesst,
eine Spiritistensitzung zu besuchen und die Worte seiner
verstorbenen Frau zu vernehmen. Und was verlangt diese?
So und so viel Pfund Schweinsknochen und Sauerkraut, und
einen hübschen Regenschirm, den der Bauer besitzt. Dieser
aber will erst nicht, da die geforderte Menge ihm gar zu
gross erscheint; der abgeschiedene Geist aber wird so
dringend, dass der Bauer endlich nicht mehr zu widerstehen
wagt und Schweinsknochen und Sauerkraut sammt
dem Regenschirm opfert. („Leipziger-Tageblatt" vom 7. Mai
1887.) — Wir bemerken zu diesen von Reisepredigern des Leipz.
Vereins „Abila" ausgesprengten Gerüchten, dass die oben
erwähnten frechen Gauner, deren Wohnort und Bestrafung
wohlweislich verschwiegen ist, entweder erfunden, oder gar
keine echten spiritistischen Medien sind, — und dass diese
Dummen, welche auf solche alberne Vorspiegelungen hineinfallen
, auch gar keine gebildeten und erfahrenen Spiritisten
sein können, die ganz andere Dinge zu glauben pflegen.

e) S elb s t gekr euz i gt. Im Orte Prebitz in Oberfranken
hat sich ein älterer, wohlhabender Oekonom buchstäblich
selbst gekreuzigt. Er nagelte sich zunächst auf festgezimmertem
Kreuze beide Füsse übereinander mit einem
langen rostigen Nagel fest an, dann noch mit einer besonders
dazu hergerichteten Klammer die linke Hand. So fanden
ihn die Seinen. Religiöse Wahnideen waren es, die den
schon früher einmal im Irrenhause Genesenen zu seinem
Entschlüsse gebracht. Wie sehr er von demselben eingenommen
war, geht daraus hervor, dass er so wenig wie
vorher, auch bei der schmerzhaften Erweiterung und Reinigung
seiner Wunden durch den Arzt, nicht den geringsten
Schmerzenslaut von sich gab. Blutvergiftung trat ein und


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