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Prof. N.: Die geistige Mechanik der Natur.
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sich abstossen, ohne in Gasform zu sein, wie letzteres uns
Quecksilber und Glas, fette Flüssigkeiten und Wasser zeigen,
so haben wir zu schliessen, dass der Grund dieses Verhaltens
in einer verschiedenen Znsammensetzung der Kräfte
in den Kraftsphären der physischen Atome oder Moleküle
so wie in der Lagerung der Aetome in den Kernen liegt,
so dass sich die Kerne manchen dieser Kräfte gegenüber
attractiv und anderen gegenüber repulsiv verhalten. Denken
wir uns diese Eigenschaften auch bei den ätheren Stoffen
vorhanden, so müssen wir zugestehen, dass es weit mannigfachere
äthere Verbindungen als physische Verbindungen
geben kann.
Denken wir uns den möglichen Fall, dass die Kraftsphäre
des einen Körpers, wenn sie mit dem Kerne eines
andern Körpers in Durchdringung steht, an diesen Kern in
Folge ganz spezieller Verhältnisse in der Anordnung der
Aetome, theils Kräfte in attractiver, theils in repulsiver
Richtung, gleichviele von jeder Art abgiebt, dann werden
sich zwei solche materielle Atome oder Moleküle weder anziehen
, noch abstossen. Das kann nun bezüglich der Kräfte
der grossen Kraftsphären der Weltkörper und bei den Kernen
der kleineren ätheren Gebilde eintreten, und wenn dies
geschieht, dann sind die ätheren Stoffe unwägbare
, d.h. imponderable Stoffe. Sonach ist es möglich
, dass in dem ungeheuren Baume zwischen den physischen
Weltkörpern eine unendliche Welt von ätheren Stoffen
besteht, ohne dass diese übersinnlichen Stoffe zu grossen
Welt-Kugeimassen analog den physischen Stoffen zusammentreten
. Wer kann es ahnen, welche Gesetze hier in der
Gruppirung der Aethermasseu stattfinden? Wie dem auch
immer sei: der Umstand, dass imponderable Stoffe, im-
ponderabel nämlich gegen die grossen groben Kraftsphären
der physischen Weltkörper, bestehen können, lässt es möglich
erscheinen, dass die endlosen Räume zwischen den physischen
Weltkörpern eine äthere Welt erfüllt.
Somit eröffnet sich für den Universalismus eine
Unendlichkeit der Natur, gegen welche jene des Materialismus
als ein winziger Theil verschwindet, und wenn
das physische All für das Leben zugänglich ist, sollte dann
das AU der ätheren Welt dem Leben verschlossen bleiben ?
Giebt es aber eine äthere Welt, so steht diese mit
der physischen Welt sicherlich auch in nachweisbaren
Wechselwirkungen, da ja der Ursprung für beide der gleiche
ist; nur ist die Erkenntniss noch schwierig. Ich habe bereits
darauf hingewiesen, dass die materialistische Naturwissenschaft
die Existenz eines Weltäthers fast mit Sicherheit aus
Psyohteehe Studien. Juli 3887. 21
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