Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 333
(PDF, 153 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kurze Notizen

333

Mund zu Mund liefen und überall Gläubige fanden, konnte
sich das Gemüth des nervösen Knaben unmöglich ver-
schliessen. Ich hörte mit durstigem Ohr auf das Erzählte
und ward nicht müde, durch Fragen immer neue Wunderquellen
zu erschüessen. Der Umgang mit gutmüthigen,
aber ungebildeten Dienstboten, der uns Kindern nicht
verboten werden konnte, leistete dem Glauben an das
Wunderbare, leider mehr noch an das Gespenstische,
reichen Vorschub. Sowohl unsere eigenen Dienstboten,
mit denen wir Geschwister des Abends immer beisammen
waren, da ausser dem Studirzimmer des Vaters nur die
gemeinsame Wohnstube als möglicher Aufenthalt für alle
andern Hausgenossen übrig bliebe als die Untergebenen
des patriarchalischen Bauern vertrieben sich durch Erzählungen
von Spuk- und Hexengeschichten die Zeit. Es
fehlte dabei nie an Vorgängen, die sich erst kürzlich
zugetragen hatten, und ich habe nie bemerkt, dass irgend
Jemand die kritische Sonde an derartige Vorkommnisse *
legte."

(Fortsetzung folgt.)

Kurze Notizen.

a) Paris, 19. Februar. Von der merkwürdigen Heilung
eines jungen Mädchens, welches mehrere Monate lang
stumm war, wird Folgendes erzählt: — Die zwanzigjährige
Unterlehrerin Kamille Watigny wurde im September v. J.,
während sie eine Unterrichtsstunde ertheilte, plötzlich stimmlos
und konnte kein Wort mehr hervorbringen. Nachdem
die Eltern vergeblich alle Aerzte des Aisne-Departement3
zu Rathe gezogen hatten, begleiteten sie das Mädchen nach
Paris, wo die verschiedensten Mittel, namentlich aber die
Elektrizität, an ihr versucht wurden. Während der elektrische
Strom auf die Patientin eindrang, die sich übrigens dadaneben
der besten Gesundheit erfreute, konnte sie kurze
Sätze stammeln, aber sobald die Einwirkung aufhörte,
waren ihre Sprachorgane wieder gelähmt, und schliesslich
erschütterten die Experimente ihr Nervensystem dermaassen,
dass sie eingestellt werden mussten. Da erteilte ein Bekannter
den Rath, den Dr. Berülon zu konsultieren, der
eine „Revue de l'hypnotisme" herausgibt und im Rufe steht,
Nervenkrankheiten gründlich zu heilen. „Ich begab mich",
so erzählt das Mädchen selbst, „mit unserem Freunde,
Herrn Achille, und seinem kleinen Jungen zu dem Doktor.
Dieser setzte mich in einem Lehnstuhl zurecht, sah mir


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