Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 339
(PDF, 153 MB)
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Kiesewetter: Die Theorie der psychischen Kraft etc. 339

ihnen den wesentlichen Geist und einen gemachten Geist
(d. h. ein geistiges Bild, Idea, Entitas); derselbige wird
nicht gegeben oder verordnet dem Menschen aus dem
Himmel, sondern er macht ihn aus sich selbst; wie ein
Feuer aus dem Kiesling gemacht wird, so wird durch den
Willen dieser Geist auch gemacht."

Ueber schädliche lebensmagnetische Einflüsse
äussert sich Paracelsus an derselben Stelle weiter: —
.,Wie nun das also geschieht, dass der Geist dem Leibe
Krankheit zufügt, das sollt ihr also verstehen: Zween Weg
legen wir euch für; der eine ist, wenn die Geister einander
selbst verletzen ohne Willen der Menschen, ohne ihre Gedanken
, durch ihren Neid oder Anderes, so sie zusammentragen
u. s. w." — Ueber diesen unbewussten Act äussert
sich P. sehr unklar und weitschweifig, weshalb wir den
Passus übergehen. „Aber den andern Weg, dadurch die
Geister uns Krankheiten zufügen, wollen wir euch erklären.
Anfäuglieh melden wir das also, dass durch unsere Gedanken
und durch unsern Sinn und Willen, die da zusammen be-
schehen und in uns ein vollkommener Will beschlossen
wird, also dass wir endlich uns verwilligen und begehren
und begeben in den Willen, einem Andern zum Schaden zu
sein an seinem Leib. Dieser beschlossene Wille und verhängter
ist eine Mutter, die da gebieret den Geist44, nänilich
die Aeusserung der psychischen Kraft, welche schädlich auf
eine andere Individualität einwirkt; d. h. der böswillige
Gedanke wird auf übersinnliche Weise übertragen; er schlägt
in der Psyche des Objekts, ohne die Bewusstseiwsschwelle
zu überschreiten, Wurzeln und greift von dem psychischen
auf das somatische Gebiet über.

„So ich begehrend bin eines vollkommenen Willens zu
schaden einem Andern: nun dieser Will ist ein Geschöpf
von mir im Geist, dass mein Geist darnach handelt nach
meinem Gefallen wider dessen Geist, den ich meine, und
nicht wider dessen Leib, sondern allein gegen dessen Geist,
und schädigt dessen Geist: derselbige leidet und duldet im
Leib, und im Leib wird's empfunden und ist nit ausser
dem Leib noch im Leib materialisch. Aber hinwieder so
stehet ein freier Kampf da zwischen zween Geistern, welcher
überwindet, der trägts, Dass aber mein Widersacher unterliegt
, das ursacht, dass er des Gemüths wider mich nicht
so inbrünstig verfasst ist, als ich wider ihn: wo er aber des
Kampfs so hitzig ist in Anzündung des Geistes, alsdann
heg ich unter, so er mehr Hitzigkeit wider mich hat."

„So ich in meinem Willen eine Feindschaft trag wider
einen Andern, so muss die Feindschaft vollbracht werden

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