Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 342
(PDF, 153 MB)
Bibliographische Information
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342 Psychische Studien. XIV. Jahrg. 8. Heft. (Augugt 1887.)

„Es beweist sich im Lichte der Natur, dass ein jegliches
Geschöpf, empfindliches und unempfindliches, (d. h. belebtes
und unbelebtes) mit einem natürlichen Geist begabt ist:
nicht allein die gewachsenen Ding, sondern auch die
bleibenden. Welcher nun will ein Nectromanticus *) sein,
der soll und muss wissen solche Geister, denn ohne sie wird
er nichts finden. Also soll man wissen, dass man durch
nectromantische Kunst die Spur wisse und durch die Spur
das Corpus. Also wird gefunden und gesagt, wie fürgehalten.
Denn dieser Geist erscheint in Spiegeln und Barillen,**) er
treibt die Wünschelruthe und zeugt (zieht) an sich wie der
Magnet das Eisen, er treibt das Sieb um, zeucht die Flamme
vom Licht ab u. s. w. Also merket, wie in dieser Probation
fürgehalten wird, dass wir sollen suchen in der Natur auf
nectromantisch, da man siehet durch Felsen hinein. Da wird
durch die Natur gesehen gleich erweis wie durch ein Glas.
Also wird geoffenbaret verschlossene Brief, verborgene und
vorenthaltene Dinge, alle Eigenschaft in der Natur und alle
Heimlichkeit im Menschen."

Die nectromantische Kraft im Menschen wird durch die
Imagination erregt, welche als lebendige Einbildungskraft,
gepaart mit energischem Wollen und Verlangen, aufzufassen
ist: — „Alles Imaginiren des Menschen kommt aus dem
Herzen, und dieses ist die Sonne im Mikrokosmus, und aus
dem Mikrokosmus geht die Imagination hinaus in die grosse
Welt. So ist die Imagination des Menschen ein Samen,
welcher materialistisch wird. Die strenge Imagination ist
also der Anfang aller magischen Werke. Also ist mein
Gedanke ein Zusehen auf einen Zweck. Ich darf das Auge
nicht dahin kehren mit den Händen, sondern meine Imagination
kehrt es dahin, wohin ich es begehre. Die strenge
Imagination eines Andern gegen mich kann mich tödten.
Die Imagination ist aus der Lust und der Begierde. Daraus
folgt Neid und Hass; aus der Lust folgt also das Werk.
Also kann ein Fluch wahr werden, wenn er von Herzen
gehet, also auch Vater- und Mutterflüche gehen vom Herzen.
Und wenn Einer einen Andern lähmen und erstechen will,
so muss er das Instrument erst in sich attrahiren, dann
kann er's imprimiren, denn was hineinkommt, das wird auch
wieder hinausgehen durch den Gedanken, als ob's mit Händen
geschähe. Die Magica ist eine grosse verborgene Weisheit,
so die Vernunft eine öffentliche grosse Thorheit ist/4 —

*) „Nectromantia" heisst bei Paracehus sowohl Fernsehen als
Feinwirken. (Sollte das Wort nicht genauer von „nectere" knüpfen,
nesteln, verknotigen herstammen? — Die Red.)
**; Baryllo, Barillc, Berylle — Krystaile.


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