Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 344
(PDF, 153 MB)
Bibliographische Information
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344 Psychische Studien. XIV. Jahrg. 8. Heft. (August 1887.)

Theorie auf, welche stark an die alte Ideen- und Idolenlehre
erinnert, hier aher nur kurz berührt werden kann: Der
Gedanke wird zu einem wirkliehen, mit Eigenschaften begabten
Wesen und vermählt sich mit dem Lebensgeist zu
einem unzertrennlichen Ding, dem Bild, welche Bilder die
Mittel und Werkzeuge sind, wodurch die Seele den Körper
regiert und bewegt, samenhafte Gestalten, die nach der
Macht und Stärke der Imagination bald auf höherer, bald
auf niederer Stufe stehen. Wenn der Mensch in sich
krankhafte Bilder erzeugt, so wird sein Lebensgeist und
durch diesen der Körper krankhaft alterirt; die Bilder der
Krankheit müssen aber durch andere Bilder verändert und
ersetzt werden. Die Entstehung und Heilung der Krankheit
ist mithin ein psychischer Vorgang.*)

Diese Bilder durchdringen Alles und wirken durch den
Gedanken, die Imagination und den Willen in die Perne,
Wenn also der Mensch in sich die Bilder einer lebhaften
Leidenschaft, der Liebe, des Hasses u. s. w. in starker
Imagination gegen eine gewisse Person formirt, so werden
diese im Moment des Entstehens auch auf die betreffende
Persönlichkeit übertragen werden, in deren Psyche sie —
als samenhafte Naturen — Wurzel schlagen und wuchern.
Darin findet van Helmont, welcher sich wie Paracelsus hauptsächlich
der sogenannten Bezauberung und der
magischen Heilung zuwendet, die Wurzel einer
rationellen Erklärung der „Actio in distans" zwischen Lebewesen
.

Mit einem Erklärungsversuch der durch „geistige Stärke"
vermittelten Fernwirkung von Lebewesen auf unbeseelte
Gegenstände beschäftigt sich unser niederländischer Mystiker
nicht. Derartigen Versuchen begegnen wir aber gleichzeitig
mit Helrnont bei deutschen und französischen Gelehrten,
welche sich mit dem Studium der Bewegungsphänomene
befassten.

(Fortsetzung folgt.)

*) „De Ideis morbosis" §§ 5. 19.


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