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Aksakow: Krit. Bemerkungen über Dr. v. Hartmann's Werk. 357
Grundsätze zu Verstössen" —, dessen er die Spiritisten beschuldigt
.
Auch hat Herr v. Hartmann nicht das Recht, den Fehler
einer solchen Behauptung auf die Häupter der Spiritisten
abzuwälzen. Es giebt viele Dinge, welche die Spiritisten behaupten
: für gewisse Phänomene nehmen sie die Dazwischen-
kunft der Geister an, für andere die zeitweilige, aber reale
und objective Materialisation eines Körpers, für noch andere
die Durchdringung der Materie. Und Herr v. H. hat doch
nur die Feder ergriffen, um sie vernünftig urtheilen zu lehren,
ohne die Grenzen natürlicher Erklärungen zu überschreiten,
und um ihnen zu beweisen, dass es weder Geister, noch
Materialisationen, noch Durchdringung der Materie giebt.
Aber wenn er einmal den Spiritisten die Anwendung dieser
Hypothese gestattet, so legt er die Waffen nieder.
Es ist um so erstaunlicher, dass Herr v. iL eine solche
Ungeheuerlichkeit zugegeben, — dass ein Mensch mitten
aus einem Käfig hervor gehen und wieder in denselben
zurückgelangen könne, als ob er rein nichts wäre, — weil
er gar nicht nöthig hatte, eine solche Concessiou zu machen,
da er für alle schwierigen Fälle einen fertigen Ausweg
in seiner Erklärung durch Hallucination zur Verfügung
hatte!
Bevor ich weitergehe, hätte ich noch verweilen müssen,
um Herrn v. H. zu beweisen, dass selbst dann, wenn
man das Prinzip der Durchdringbarkeit der Materie vollständig
zugiebt, Mittel vorhanden bind, die Anwesenheit
des Mediums hinter dem Vorhange auf eine absolute Weise
zu sichern, (z. ß. indem man es durch den galvanischen
Strom bindet, oder durch ein einfaches Band, dessen Enden
ich in meiner Hand halte, oder indem die Haare des Mediums
(Miss Cook) durch ein Loch des Kabinets gesteckt werden
und vor den Augen der Cirkelsitzer sichtbar bleiben | s. „The
Spiritualist" 1873, p. 133] u. s. w.); aber es bleibt unnütze
Mühe, auf Details einzugehen; denn, wie ich soeben gesagt
habe, wenn auch die Absperrung des Mediums positiv bewiesen
wird, dann ist Hallucination dabei im Spiele!!
Schliesslich werde ich noch sagen können, dass glücklicherweise
die Phänomene der Materialisation nach und
nach eine solche Entwickelung angenommen haben, dass
das Binden gegenwärtig ganz ausser Gebrauch gekommen
und die Absperrung des Mediums nur eine zeitweilige oder
secundäre Bedingung geworden ist, — indem das ganze
Phänomen der Materialisation und Dematerialisation sich
in Gegenwart des Mediums vollzieht, oder, wenn es abgesperrt
ist, unter den eignen Augen der Zeugen. Aber es ist eben-
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