Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 380
(PDF, 153 MB)
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380 Psychische Studien. XIV. Jahrg. 8. Heft. (August 1887.)

R. Koser kritischer Besprechung in „Deutsche Litteratur-
zeitung Nr. 8 v. 19. Februar 1887 über die den König umgebenden
Personen noch nicht besser unterrichtet. Herr
K. sagt; — „Gern hätte man für eine Periode, in welcher
die persönliche Initiative des Landesherrn und noch mehr
seine Ausdauer bei der Arbeit versagt, das Maass des
Verdienstes oder der Schuld seiner Gehülfen schärfer umschrieben
und die Andeutungen des Vorwortes (vergl.
auch 8. 54. 113) über die 'unkundigen und ungetreuen
Rathgeber' durch noch mehr Einzelfälle m der Darstellung
belegt gesehen, als die 8. 17 {Werder) und S. 58 (Wöttner)
angeführten; für die Bestrebungen eines Struensee, deren
S. 107. 113 gedacht wird (daneben S. 94 bei Erwähnung
seiner Differenzen mit Hertzberg), liege in den wissenchaft-
liehen Abhandlungen dieses Staatswirthes das ergiebigste
Material vor; eine derselben wird S. 40 in anderem Zusammenhange
herangezogen. U. s. w." — Wenn unsere
heutigen Historiker von Profession über Zeit und Personen
der Regierung König Friedrich Wilhelm IL nicht besser
unterrichtet sind, was soll man von Nichthistorikern über
einen Privatvorfall wie jene Seance von 1787 für andere
Urtheile als die crassesten Vorurtheile erwarten?

Unmittelbar nach den in meinen obigen Notizen erörterten
Verhältnissen erfolgt auf die Herausgabe von Kanfs
Schrift: „Die Religion innerhalb der Grenzen der blossen
Vernunft" 1794 die Kabinetsordre, welche die Entstellung
und Herabwürdigung des Christenthums in jenem
Werke rügte und darüber gewissenhafte Verantwortung des
Verfassers forderte. Kant erwiederte mit jener würdigen
Erklärung, die er vier Jahre später, nach dem Tode
Friedrich Wilhelm IL, in der Vorrede zum Streite der
Fakultäten öffentlich bekannt machte (Werke X. 253—59;
vergl. XI, 272—275). Aber seine Gegner glaubten den von
ihm ausgestreuten Samen fürchten zu müssen, und daher
ward allen theologischen und philosophischen Dozenten der
Königsberger Universität untersagt, über Kanfs „Religion
innerhalb der Grenzen der blossen Vernunft" Vorlesungen
zu halten, und die neuangestellten Professoren u. s. w.
mussten beim Antritte ihrer Lehrämter einen Revers ausstellen
, nichts vorzutragen, was dem preussischen Religions-
Edict und den späteren Erläuterungen und Anhängen
zuwider liefe. Auf Kant wirkten diese Gewaltstreiche sehr
deprimirend. Er erschien seitdem höchst selten in grösserer
Gesellschaft, gab nicht nur die Privatvorlesungen über die
rationale Theologie auf, sondern stellte mit dem Sommer
1795 alle seine Privatkollegia ein und las nur noch täglich


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