http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1887/0395
Kurze Notizen
so sicher hinüber und hinauf getragen haben. Meine klare
Meinung ist, dass man kein angebliches Sinnen-Wund er
eher als ein solches von Geistern bewirktes hinnehmen darf
trotz aller vorausgegangenen Berichte über solche, bevor nicht
alle möglichen oder erdenkbaren Beobachtungsbedingungen
in absolut unumstösslicher Weise dafür erfüllt sind. Die
wirksamen und in Rapport mit ihren Cirkeln gesetzten
somnambulen Psychen unserer Medien sind ja auch
Geister, aber noch keine transcendenten, sondern nur
transcendental.
Es geschehen ja nach hundertfältigen Berichten und
selbsteigenen Erlebnissen eines Jeden wohl manche seltsame
und unaufgeklärt bleibende Dinge um solche „Medien" oder
„Psychiker" genannte Personen; aber selten ist man auf die
merkwürdigsten dieser Erscheinungen so vorbereitet gewesen,
dass man schon genügend wissenschaftliche Beobachtungs-
Sicherheits-Maassregeln hätte treffen und anwenden können.
Wo letzteres geschehen, ist meist kein Resultat erzielt worden,
wohl in Folge davon, dass Medium und kritische Beobachter
sich von einander abgestossen gefühlt haben, wenn wirklich
echte Erscheinungen vorher dabei im Spiele waren. Aber
dieser Uebelstand ist mit der Zeit dadurch zu überwinden,
dass man dergleichen Medien mit Geduld für ihre wissenschaftliche
Erforschung heranzubilden sucht Mr. Eglinton
hat sich ja bereits vielfachen streng wissenschaftlichen
Prüfungsbedingungen unterworfen: so wird dies auch bei
Anderen möglich sein. Die Echtheit der Schiefertafelschriften v
und Abdrücke von Händen und Füssen auf zwischen Schiefertafeln
gelegtes Papier ist bis jetzt eine in den meisten Fällen
ebenso unanfechtbar echte Erscheinung, wie die Photographie
eines sogenannten Phantoms. Und dennoch wird man trotz
der bis jetzt festgestellten Resultate weitere strengste Vor-
sichtsmaassregeln niemals ausser Acht lassen dürfen, denn
es giebt dabei noch gar manches, was zweifelhaft ist und
wohl auch noch lange bleiben wird vermöge der dehnbaren
psychischen Natur solcher Experimente, die immer noch aut
viel zu viel von einander abweichenden Zeugnissen und An*
schauungsvorstellungen der verschiedensten Beobachter mit
fussen.
(Sehluss folgt.)
Kurze Notizen.
a) „Johann Georg Kastner, ein elsässischer Tondichter,
Theoretiker und Musikforscher. Sein Werden und Wirken"
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