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Aksakow: Krit. Bemerkungen über- Dr. v. Hartmann's Werk. 395
Herr v. H. durch eine natürliche Ursache, indem er versichert
, dass diese Gestalt das Medium selbst sei. Somit
erklärt uns Herr v.H. ein natürlich es Phänomen
mit Hülfe zweier übernatürlicher Phänomene.
Das geschieht nur durch eine Methode, welche keine Kritik
jemals billigen kann. Auch werde ich mir meinerseits zu
behaupten erlauben^ dass, sofern uns Herr v. IL keine einfache
und natürliche Lösung der beiden ersten Akte dieses
Experimentes liefern wird, seine natürliche Erklärung des
dritten selbst vom Gesichtspunkte seiner eigenen Logik
aus nichts werth ist.
Ausser diesem photographischen Experimente hat sich
noch ein merkwürdiger Umstand zugetragen: — „Gegen
den Schluss (des ersten Theiles) der Seance erklärte Katie,
dass ihr die Kraft verginge, und dass sie „dieses Mal wirklich
hinwegschmelzen würde." Da die Kraft schwach war, so
schien die Zulassung des Lichtes in das Kabinet allmählich
den unteren Theil ihrer Gestalt zu zerstören, und sie sank
nieder, bis ihr Nacken den Pussboden berührte, nachdem
der übrige Theil ihres Körpers anscheinend verschwunden
war. wobei ihre letzten Worte waren, dass wir singen und
einige Minuten still sitzen sollten, 'denn es wäre doch ein
trauriges Ding, keine Beine zu haben, auf denen man stehen
könnte/ Dieses geschah, und Katie kam bald wieder ganz
heraus wie zuerst, und noch eine Photographie wurde erfolgreich
von ihr aufgenommen. — Mr. Luxmoore bezeugt
seinerseits: — „Ich sollte auch erwähnen, dass, bald nachdem
eine der Photographien genommen worden war, Katie den
Vorhang zurückzog oder vielmehr zurückriss, der vorn hing,
und uns aufforderte, auf sie zu blicken, wenn sie scheinbar
ihren ganzen Körper verloren haben würde. Sie hatte ein
höchst sonderbares Aussehen; sie schien auf nichts weiter
als ihrem Nacken zu ruhen, da sich ihr Kopf dicht am
Fussboden befand. Ihr weisses Gewand befand sich unter
ihm." — Wenn die Gestalt Kattens während dieser Seance vor
und nach dieser sichtbaren Dematerialisation nicht photo-
graphirt worden wäre, so würde Herr v. ff. ganz gewiss
sich dieses Umstandes bemächtigt haben, um darin eine
ausgezeichnete Constatirung seiner Theorie zu finden,
dass in diesem Falle die Erscheinung Kattens nur eine
Hallucination war. Aber da Katie photographirt wurde, so
war das nach Herrn v. H. keine Hallucination; es ist nur
ihre Dematerialisation, welche eine zeitweilige Hallucination
gewesen ist; somit haben wir für dasselbe Phänomen
zwei vollkommen sich widersprechende Erklärungen: in
einem gegebenen Moment ist es das Medium, in dem folgen-
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