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416 Psychische Studien. XIV. Jahrg. 9. Heft. (September 18870
zweigen, mit welchen die Sinnesorgane verbunden sind, so
ist es klar, dass die Gehirnzellen den zuleitenden Nerven und
Sinnesorganen in bestimmter Weise zugeordnet sind.
Wenn wir uns jetzt vorstellen, dass durch die Sinnesorgane
dem Gehirne Kräfte p zugeführt werden, welche vermittelnd
wirken, indem sie Kunde von äusseren Ereignissen
ins Gehirn bringen, so müssen wir zugleich erkennen, dass
diese Kräfte p, weil sie den Sinneskräften s Kraftatome
entziehen und mit sich verbinden, sich in gröbere Kräfte r
zurückbilden, in welchen das n grösser ist als in p. Diese
zurückgebildeten Kräfte r sind selbstverständlich motorische
Kräfte, da sie ja gröber als p sind, und man sieht ein, dass
diese Kräfte r, nachdem sie ihre Wirkung in den Nervenzellen
gethan, von den Nervenzellen wieder weggeleitet
werden müssen. Nun lehrt die Erfahrung, dass die be-
wussten Vorstellungen im grossen Gehirne, also in dessen
Nervenzellen entstehen, und dass die motorischen Nerven,
welche dazu verwendet werden, vom Gehirne begehrte Bewegungen
der Muskeln als Aufträge zu übernehmen und
den Muskeln zuzuleiten, im kleinen Gehirn oder im verlängerten
Rückenmark beginnen und zu den Muskeln führen.
Nachdem aber in der That Kräfteströme auf den motorischen
Nerven nachgewiesen werden, so müssen die rückgebildeten
Kräfte r von den Nervenzellen des grossen Gehirnes zu den
motorischen Nervenzellen im kleinen Gehirn oder im verlängerten
Rückenmarke geführt, von diesen aufgenommen
und durch die motorischen Nerven als Kräftestrom zu den
Muskeln geleitet werden.
(Fortsetzung folgt.)
III. Abtheilung.
Tagesneuigkeiten, Notizen u. dergl.
Ueist - Ersehe!miug oder Betrug im Jahre 1787?
Von Gr. C. Wittig.
IV.
(Schluss von Seite 383.)
Um auf unser Hauptthema zurückzulenken, will es mir
nach meinen nun durch fast 34 Jahre gemachten Beobachtungen
über die eigentliche Natur dieser mediumistischen Phänomene
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