Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 418
(PDF, 153 MB)
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418 Psychische Studien» XIV. Jahrg. 9. Heft (September 1887.)

repräsentirt, zu dem es uns immerdar, wie Columbus westlich
nach Hinterindien, (hinter den Sonnenuntergang dieses
Lebens) lockt und treibt, wobei wir aber gleich ihm stets
nicht das, was er eigentlich in seinem Glauben und Meinen
als Ostindien suchte, sondern ein ganz anderes westindisches
Festland der Wirklichkeit entdecken, dessen Klima, Vegetation
und Bewohner auch so gar nicht analog seinem
spanischen Geburtslande waren.

Auch auf sogenanntem geister-geographischem
Gebiete gilt in ähnlicher Weise dasselbe, was Herr
A. v. Schweiger-Lerchenfeld in seinem Werke: — „Zwischen
Donau und Caukasus" (s. der Artikel: „Der Balkan bis zum
Rosen-Lande" in „Die Natur" Nr. 20 v. 14. Mai 1887
8. 232 ff.) vom Balkan oder Hämus-Gebirge der Alten
sagt: — „Die Sagen über die fabelhafte Grösse und Ausdehnung
des Hämus waren auch in alter Zeit im Schwange..
Noch im Mittelalter (bis zum russisch-türkischen Kriege
1828 und 1829) galt der Hämus allgemein für unzugänglich
, trotzdem die Geschichte zahlreiche Beweise des
Gegentheils geliefert hatte. , .. Dass man dies alles übersehen
konnte, ist unerklärlich, oder erhärtet vielmehr
die Thatsache, dass einmal eingewurzelte Irr-
thümer selbst durch die drastischesten Gegenbeweise
nicht ausgemerzt werden können." —
Darum „Principiis obsta!" — So ähnlich erscheint es mir
mit den bisher eingewurzelten Vorurtheilen und Meinungen
der Geistergläubigen über ihren nicht bloss möglichen,
sondern auch wirklichen Verkehr mit der Geisterwelt.
Bei dieser liegt die Sache nur umgekehrt wie beim Hämus,
genau so umgekehrt, als das unseren Blicken doch hohl
erscheinende Himmelsgewölbe in Wirklichkeit uns seine
abgebogene Aussenseite, nicht aber seine Innenwölbung zukehrt
. Man hält das Jenseits als für unsere
Sinne nur allzuleicht zugänglich, und es kommt
mir vor, als ob man mit dem gewöhnliehen Luftballon (unserer
Sinne) in allem Ernst den Mond (des Jenseits) zu erreichen
und dessen Rückseite zu erforschen bestrebt sei, oder als
ob man glaubte, dass ein solcher Luftballonbesuch auf
unserer Erde den vermeintlichen Mondbewohnern erst recht
möglich sein müsse. Dass man die /{aufsehe Grundansicht
vom unerkennbaren Dinge an sich so beharrlich weiter
verkannte und sich über die ersten Prinzipien der Erkenntnisstheorie
immer wieder hinwegzusetzen sucht, welche
der sinnlichen Eaturforschung ihre gemessenen Schranken
gegen die wirkliche transcendente Geisterwelt zieht,
ist mir bei den hervorragendsten Vertretern des doch ganz


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