Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 421
(PDF, 153 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Wittig: Geist-Erscheinung oder Betrug im Jahre 1787? 421

leibhaftigen Geistererscheinungen, die auch noch verschiedene
andere, weit natürlichere Erklärungen zulassen,
bevor nicht absolute Prüfungsbedingungen erfüllt sind, noch
nicht zu bekehren vermocht, sondern stehe noch immer auf
dem rein geistigen oder psychischen Standpunkte, den ich im
Vorworte zu meiner Uebersetzung von des Rechtsgelehrten
Edward W. Cox' Schrift: — „Beweise für die Existenz
einer psychischen Kraft." (Leipzig, 0. Mutze,
1884) XXXII u. 126 S. gr. 8°. M. 2 — und in dem Artikel:
„Erwiderung an den Herrn Herausgeber" „Psych.
Stud." Januar-Heft 1885 auf dessen „Ein Wort an
Herrn Witlig" im Deeeraber-Heft 1884 dargelegt habe.
Ich bekenne mich bis jetzt nur zur visionären Natur
einer subjektiv vorgestellten und mediumistisch uns irgend
wie projektiven Geisterwelt, der keine unserem Sinnenleben
gleichgeartete wirkliche Körperlichkeit zu entsprechen
vermag, und bin im Stande, ganz bestimmten Behauptungen
und angeblichen Fakten des Gegeiitheils durch triftige
Gegengründe und Gegenfacta die Beweisunzulänglichkeit
nachzuweisen, wie von mir bereits gegenüber Herrn Reimer'%
Experimenten im Oktober- und November-Heft 1884 der
„Psych. Stud." andeutungsweise geschehen ist. Das tcqgoxov
svdöq oder der falsche Ausgangspunkt bei dergleichen
chlussfolgerungen liegt in der bisherigen Unzulänglichkeit
wirklich absoluter Prüfungsbedingungen. Die bisherigen
verrathen fast alle wesentliche Lücken. Diese müssen eli-
minirt werden, sollen wir nicht in den schlimmen Verdacht
gerathen, ähnlich „zu experimentiren, wie die Katze mit dem
Spucknapf", oder durch solche unvollkommene Berichte, in
welchen wesentliche Mittelglieder willkürlich oder unwillkürlich
ausgefallen sind, unseren Lesern von vornherein
unlösbare Räthsel-Aufgaben zu stellen. Es ist der uralte
Streit zwischen dem leibhaftigen Auferstehungsglauben
der ersten Judenchristen (Ebioniten) (1. Cor. 2, 9 ff; 15, 8 ff.,
15, 50 ff. 2. Cor. 12, 2-4 ff.) auf Grund von Hiob 19, 26 und
dem Paulinischen geistigen Auferstehungsglauben durch
Visionen, der sich durch das ganze Neue Testament unvermittelt
und widerspruchslos hindurchzieht, und jetzt in
dieser Form eines leibhaftigen Geisterglaubens gegenüber
einem bloss somnambul-visionären wieder auflebt. Wir
ahnen jetzt, woran das liegt, aber nicht in der Hypothesenlinie
des abgethanen Rationalismus, sondern auf Grund
neuerer exacter mediumistischer Beobachtungen. Der heilige
Geist der Erkenntniss der Wahrheit in diesen höchst verwickelten
Problemen kommt dabei zwar immer noch in
Taubengestalt und Feuerflammen als seinen Symbolen, aber


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