Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 424
(PDF, 153 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1887/0436
424 Psychische Studien. XIV, Jahrg. 9. Heft. (September 1887.)

erscheinungen das Lächerliche, was ihnen in den Berichten
der alten Weiber und gespenstersüchtiger Ammen immer
anhaftet, und sie werden ein reines Product unserer durch
die Nerven erregten Einbildungskraft, ein physiologisches
Problem, über das sich schon wissenschaftlich-ernst dürfte
sprechen lassen/ — Der Fürst hatte mir unzufrieden zugehört
: jetzt fiel er mir lebhaft ins Wort: — ,Halt, halt,
mein Theurer; Sie fassen die Sache viel zu subjectiv auf.
Es ist noch lange nicht entschieden, ob es nicht auch im
objectiven Sinne Geister giebt; ob ein Verstorbener z. B.
nicht aus eigenem Willen uns auf irgend eine Weise sichtbar
werden kann/ — ,Das muss ich allerdings auf das
bestimmteste bestreiten/ — ,Weil auch sie ein Kind der
Welt, ein Bationalist sind, dem die Geisterwelt verschlossen
ist/ — Ich fühlte, dass ich mich niemals mit dem Pürsten
verständigen würde . . ♦ . Am andern Morgen (nach der
Abfahrt) sprachen Alexander und ich im Eisenbahnwagen
auch vom Fürsten. 'Der Fürst ist ein eigentümlicher
Mann', rief Alexander, plötzlich lebhafter werdend. 'Wenn
er mit seiner Geistertheorie recht hättet' — 'So, wie Er
sie auffasst, hat er sicher unrecht. Entweder heuchelt der
der Fürst, um sich den Weibern interessant zu machen,
oder er ist wirklich in dieser Sache nicht ganz zurechnungsfähig
/ — 'So glaubst Du nicht, dass ein Sterbender einem
fernen Lieben erscheinen kann?' — ,Derartige Visionen
wollen ernste und glaubwürdige Leute schon oft gehabt
haben. Ich meinerseits habe noch keine erlebt .... —1
,Höre, Geliebter, wir wollen uns geloben, dass, wer von uns
zuerst stirbt, dem andern , und wäre er noch so weit,
Lebewohl sagt/ Seine Stimme zitterte leicht; er hatte
meine beiden Hände ergrifien und drückte sie heftig. —
Ich lächelte. 'Wie kommst Du auf so unerfreuliche Gedanken
?' .... — — Wir schliessen damit unseren
Auszug, auf die Fortsetzung der Erzählung selbst in dem
Jedermann leicht zugänglichen Berliner Journal (Verlag
der Bazar-Aktien-Gesellschaft, Director Z. Ullstein) verweisend.
Referent selbst hat dergleichen Gelöbnisse des Widererscheinens
nach dem Tode bei Lebzeiten seines Bruders und
seiner Mutter mit diesen abgeschlossen, hat aber damit
noch kein directes Resultat erzielt, wohl aber einige in-
directe durch vorbedeutende Träume. Die Frage steht
aber auch für ihn noch ofien, ob das Geisterwirkung aus
dem Jenseits, oder eigenes, seelisches Vorempfinden war.
Ich komme im Laufe der Zeit auf diese Fragen wohl noch
eingehender zurück.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1887/0436