Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 429
(PDF, 153 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1887/0441
Kurze Notizen.

429

am Herabfallen zu verhindern, die Schale mit beiden Händen
und betrachtete dieselbe erstaunt von allen Seiten, ohne aber
ihrer Erregung in Worten Ausdruck zu geben. Auf ähnliche
Weise hatte vor einiger Zeit Freiherr Dr. Karl du Frei,
der bekannte Philosoph, bei seinen Versuchen ihr die Hallu-
cination eingegeben (vergl. „Beilage zur Allgemeinen Zeitung
Nr. 109, 1887), dass sie Gegenstände frei in der
Luft schweben sehe, worüber sie damals in eine solche
Aufregung gerieth, dass sie mich bat, sie nicht wieder durch
derartige Zauberkunststücke zu erschrecken. Deswegen
Hessen wir es bei diesem Versuch bewenden. Dagegen
ersuchte ich Herrn Dr. Sch., er möge so laut wie möglich
sie anrufen. Dr. Sch. fuhr sie mit Stentorstimme an: 'Mein
Fräulein, wünschen Sie ein Grlas Wein ?' Sie reagirte nicht
im geringsten darauf, sondern gab noch mehrmals ihrem
Bedauern Ausdruck über das lange Ausbleiben des Herrn
Dr. Sch. Um der Täuschung ein Ende zu machen, wandte
ich gesprächsweise die Phrase an: 'Unter Palmen darf man
nicht ungestraft wandeln.1 In demselben Augenblick bemerkte
sie den neben ihr stehenden Dr. Sch. — redete ihn an: 4Da
sind Sie ja wieder, Herr Dr., ich habe Sie gar nicht gesehen7,
womit wohl gesagt sein soll, sie habe ihn nicht ins Zimmer
treten sehen." . . . „Diese Versuche nun liefern wiederum
den Be\* eis, dass die Uebertragung von Gedanken nicht —
wie Prof. Preyer in seiner Schrift über das Gedankenlesen
behauptet — an die körperliche Berührung gebunden ist,
— oder aber im andern Fall nur auf Betrug beruhen
könne. — Schon das eingehende Studium, welches bereits
eine stattliche Reihe (hierzu vergleiche man das im März-
Heft 1887 der Monatsschrift 'Sphinx' veröffentlichte Ver-
zeichniss der hypnotischen Litteratur der letzten Jahre)
hervorragender französischer Gelehrter dem Hypnotismus
mit seinen so vielgestaltigen und im Anfang so wunderbar
erscheinenden Symptomen widmet, sollte für die deutsche
Wissenschaft Mahnung genug sein, sich in dieser für Medizin,
Pädagogik und Jurisprudenz so eminent wichtigen Frage
von den Franzosen nicht überflügeln zu lassen.44 U. s. w. —
Schon bei dem Magnetiseur Hansen hat Referent (s. Januar-
Heft 1879 der „Psych. Stud.44) einen ähnlichen Fall beobachtet.
Im Januar-Heft 1885 der ,,Psych. Stud.44 ist bereits über
Prof. Jules Liegeois' hypnotische Versuche ausführlicher
berichtet Dergleichen Experimente führen ganz von selbst
zu dem Gedanken, dass sich aui diese Weise auch manche
spiritistische Wunder-Erscheinungen verschiedener Medien
erklären lassen — freilich nicht alle. Derartige Wunder
liegen nicht in der Kraft des sogenannten Mediums,


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1887/0441