Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 431
(PDF, 153 MB)
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Kurze Notizen.

und Studienjahre, die durch Ranket nächstjüngeren Bruders
Heinrich (der als Oberconsistorialrath in München starb)
1877 zu Stuttgart im Druck erschienenen „Jugenderinnerungen
" vielfach ergänzt werden, worin auch die für
Alfred Dove so leidige Magnetismus- und Spiritismusfrage
wieder auftaucht. Ranke war in dem thüringischen
Städtchen Wiehe am 21. December 1795 geboren, das schon
in einer Urkunde des 11. Jahrhunderts als eine kaiserliche
Veste bezeichnet wird. Er berichtet: — „Die Stadt bildete,
vom Schlosse abgesondert, ihr eigenes Gemeinwesen. Den
Kern derselben bildeten einige alte Familien, die von den
Rathmannen, welche aus früheren Zeiten erwähnt werden,
stammen mochten. Damals trieben sie hauptsächlich Ackerbau
, den sie mit kleinem bürgerlichen Gewerbe verbanden.
Sie hiessen Bremer, Köhler u. s. w. und schieden sich nach
der Lage ihrer Häuser; so gab es „Köhler hinter dem Rathhause
", „Köhler in der Strasse", diese uns gegenüber. Sie
hatten beide kleine Kramläden; der erste besuchte die
Leipziger Messe, natürlich zu Fuss, und holte seinen Bedarf
von daher. Besonders machten mir die ältesten Mitglieder
dieser Familien vielen Eindruck; namentlich war da der alte
Vater „Bremer an der Kirche", welcher den Ruf hatte, in
sonst unheilbaren Krankheiten helfen zu können. Mir hat
man versichert, dass er mich selber durch eine Art von
Besprechung*) einst vom Tode gerettet habe. Die Frau
Köhler, von der ich häufig ein Loth Kaflee herüberholte, soll
eine besondere Zuneigung zu mir gehabt haben. Einst fand
man mich in ihren Armen beinahe erdrückt und riss das
schreiende Kind mit Mühe von ihr los. Sie war bereits halb
wahnsinnig und hat sich die Nacht darauf die Kehle abgeschnitten
. Manches Dunkle und Geheimnissvolle hatten
überhaupt diese alten Familien; in ihnen lebte neben jenen
Erinnerungen an das sächsische Kaiserhaus auch das Andenken
der Grafen von Rabenswald, einer Burg, von der sich
mitten im Holz auf dem Berge noch Ruinen finden. Da
sollte die alte Gräfin umgehen, den Kopf unter dem Arme,
ein Schlüsselbund an der Seite; denn sie sei sehr haushälterisch
gewesen. Auf diesem dunklen Hintergrund erhob
sich jedoch ein sehr heiteres Leben und Treiben in der
kleinen Stadt. Ein eigenthümliches Gepräge giebt ihr ein
munterer Bach, der mitten hm durchläuft, dann, aus dem
Schlosstcich verstärkt, Mühlen treibt und durch das Rieth
nach der Unstrut rinnt. IL s. w." —

*) Vergl. „Psych. Stud." 1882. Juni-Heft S. 284 ff. - Der Refer.
Gr. C. W.


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