Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 463
(PDF, 153 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1887/0475
Wittig: Ein Wort der Verteidigung f. d. psychische Theorie. 463

Persönlichkeiten wiedererkannt werden; sie verstehen,
schreiben nnd sprechen endlich menschliche Sprachen. Es
liegt freilich in keinem dieser Merkmale ein zwingender
Beweis dafür, dass es in der That verstorbene Menschen
seien (!); aber der Summe derselben müssen wir schon
einiges Gewicht beilegen. Zudem ist diese Hypothese einfacher
, als die, dass diese Wesen sehr hoch über oder sehr
tief unter uns stehen. Die Engel wird man wohl nicht zu
uns bemühen wollen; was aber die Dämonen betrifft, so hat
die Kirche — sie war niemals so autgeklärt, die spiritistischen
Thatsachen zu leugnen, — allerdings von jeher
behauptet, dass die Dämonen, um die Menschen zn täuschen,
menschliche Gestalt annehmen und für Verstorbene sich
ausgeben. Bei näherer Bekanntschaft mit diesen Phänomenen
erhält man aber entschieden den Eindruck einer Gesellschaft
, die nicht besser und nicht schlechter ist, als die
menschliche. Im Sinne der alten Griechen — die in der
Mystik besser bewandert waren, als wir — könnte man
übrigens der Dämonenhypothese wohl zustimmen. Die
Griechen rechneten die menschliche Seele zum Geschlecht
der Dämonen, welches aus guten und bösen,
gescheiten und einfältigen Wesen zusammengesetzt sei.
U. s. w." —

Wenn Herr du Prel bei allen diesen Behauptungen
inskünftig fest stehen bleibt, so erlaube ich mir an ihn die
höfliche Frage zu richten, ob das wirklich noch die dritte,
angeblich noch von ihm verfochtene („Ich würde mich aber
nicht zum Vertheidiger des Spiritismus aufwerfen,"
sagt er, „wenn ich nicht die Ueberzeugung hätte, dass seine
Nachtheile — die sich erst mit der Zeit einstelJen werden
— ganz beträchtlich überwogen werden von seinen Vortheilen
", —) spiritistische Theorie, und nicht vielmehr
gerade die zweite von ihm so entschieden perhorrescirte
psychische Krafttheorie ist? Wenn er selbst das,
was der Spiritismus mit dem Worte „Geist" bezeichnet,
besser ein „Gespenst" nennt, ist das nicht der vom Schreiber
dieses seit 188U vertretene Standpunkt, dass alle spiritistischen
Offenbarungen und Erscheinungen mehr subjective
Gespinnste und Projectionen aus dem Gemüths- und Nervenleben
unserer mit ihren Cirkeln in einem seelischen Rapport
stehenden Medien, als die wirklichen, essentiellen transcen-
denten Geister des Jenseits sind? Vom Medium wohl
unterschiedene, aber nicht vom Medium total verschiedene
Wesen sind diese sich offenbarenden Geister meiner psychische
] i Theorie nach. Herr du Prel selbst sieht ein, dass
die Merkmale der Intelligenz, die eigene Erklärung der


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1887/0475