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496 Psychische Studien. XIV. Jahrg. 11. Heft. (November 1887.)
dem Negativ weggeschabt, aber wenn sie ganz und gar entfernt
worden wäre, so würde Mrs. Burn's Bild mit ausgetilgt
worden sein. Das Licht scheint zu stark gewesen zu sein,
da die Platte allzu lange exponirt war. Zum Glück ist das
Portrait des Geistes nicht mit betroffen. Das dunkle Gewand
quer über die Brust soll einen schottischen Plaid darstellen.
Das Medium sieht man schwach in seiner Vertiefung sitzen.
Die Sitzer auf beiden Seiten des Kabinets sind nicht sichtbar,
da die mir gegebene Copie des Bildes nur den mittelsten
Theil enthielt.
„Nachdem das Zimmer wieder erleuchtet worden war,
wachte das Medium ganz verdutzt über seine lange Verzückung
auf und lauschte den Berichten über unseren Erfolg
mit gutartiger Gleichgiltigkeit. Auf anderen Photographien,
die gewonnen worden siud, ist das Medium weit deutlicher
sichtbar; in der That, im Ganzen genommen ist die hier
beschriebene Photographie eine der schlechtesten dieser
Reihe, aber wenn man die merkwürdige Natur des Resultates
erwägt, so ist sie von unschätzbarem Werthe als ein Beweis
für die Realität dieser Manifestationen, und zwar konnte
auf keine mögliche Art das Resultat aus Betrug oder Hallu-
cination herstammen. Es war nur eines aus einer langen
Reihe von Experimenten, welche einander auf die positivste
Weise bestätigen."
,,Spiritual Institution, 15, Southampton Row,
„London, den 19. Juli 18*6.
„J. Bums"
Es bleibt mir nur noch hinzuzufügen, dass n>an auf
der Photographie, welche ziemlich gross ist, sie hat 5 mal
6 Zoll, sehr gut trotz ihrer technischen Fehler eine Gruppe
von 7 Personen erblickt, unter denen man die Figur der
inaterialisirten und in Weiss gehüllten Gestalt bemerkt,
welche sich aufrecht stehend neben dem Kabinet hält; die
Hälfte des hinter ihr befindlichen Vorhanges ist zurückgezogen
, und man sieht im Hintergrunde die sitzende Gestalt
des Mediums, deren Gesicht man nur zur Hälfte unterscheidet
, indem seine Haare und sein schwarzer Bart mit
dem dunklen Schatten des Kabinets verfliessen. Aber für
eine solche Photographie ist die Anwesenheit des Mediums
auf der Platte beinahe unnütz, denn es liegt nichts Gemeinsames
im Aeusseren des Mediums und der materialisirten
Gestalt; das Medium ist ein brauner Mann von dreissig
Jahren, und die Geistgestalt ist die eines ganz kahlköpfigen
Greises mit einem langen grauen Bart, dessen Gesicht von
einem breiten und runden Typus durchaus von dem des
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