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Prof. Schlesinger: Die geistige Mechanik der Natur. 509
während des Wachseins des physischen Körpers zugänglich.
Wenn daher der Geist in jener Zeit, während welcher der
physische Körper schläft, Gedankenbildkräfte producirt und
sie an solche Stellen der ätheren Nervenzellen einlagert,
die heim Erwachen des physischen Körpers sich in die
physischen Nervenzellen hineinziehen, dann gelangt der
Geist im tag wachen Zustand zu den von ihm während des
Leihesschlafes geschaffenen Gedankenbildkräften nicht, folglich
weiss er auch nichts von seinen vollbrachten geistigen
Arbeiten.
Der Materialismus kann nun immer noch verlangen,
dass ein Beweiss über die während des Leibesschlafes vom
Geiste vollführten Arbeiten erbracht werde. Nun, dieser
Beweis wird ja vielfach erbracht. Betrachten wir die
Träume. Ein Traum ist bisweilen ein Theil jener Arbeit,
welche der Geist während des Körperschlafes verrichtet,
und zwar derjenige, dessen Gedankenbildkräfte bei dem
Zurückweichen der ätheren Nervenzellen in die physischen
noch in der freien Aetherschicht an der Oberfläche der
physischen Nervenzelle bleiben. Je ununterbrochener die
in solcher Weise vom Geiste erzeugten Gedankenbildkräfte
in der freien Aetherschicht der ätheren Nervenzelle lagern,
um so vollkommener erinnern wir uns beim Körpererwachen
an die geleistete Geistesarbeit; daher ist auch der Traum
in solchen Fällen ein zusammenhängendes geordnetes Denken.
Je unregelmässiger die während des Leibes - Selilafes vom
Geiste erzeugten Gedankenbildkräfte in die physischen
Nervenzellen versinken, um so unrcgelmässiger bleiben viele
dieser Gedankenbildkräfte in der freien Aetherschicht zurück
, und sobald der Geist im wachen Zustande des Leibes
mit diesen zurückgebliebenen Gedankenbildkräften in Berührung
tritt, entsteht eine verworrene Erinnerung, ein verworrenes
Traumbild.
Ursache zu verworrenen Traumbildern sind am
häufigsten die Sinneskräfte und die Gemüthskräfte, weil
aus diesen Gedankenbildkräfte hervorgehen können. Wenn
während eines ungesunden Schlafes physische Kräfte in
ungeregelter Weise in die Nerven gelangen, so gehen sie
diesen entlang und treffen auf die Sinneskräfte so, als
wären sie durch äussere Ereignisse in die Nerven gelangt.
Es entstehen durch die Thätigkeiten der Sinneskräfte Gedankenbildkräfte
in mehr oder weniger regelmässiger Folge,
oder auch in voller Regellosigkeit, welche Gedankenbildkräfte
der Geist während des Körper-Schlafes zu Deutungen
benützt; und bleiben diese beim Erwachen in der freien
Aetherschicht der Nervenzellen, so erscheinen sie als
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