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552 Psychische Studien. XIV. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1887.)
und wir erhielten die Gestalt eines Geistes, der unter dem
Namen ,The Türk4 bekannt war, und dessen Photographie
ich zum Abdruck beifüge, falls dies nöthig erscheint. Der
dritte Versuch war der krönende Punkt: das Medium und
der Geist erschienen zusammen, wie die in Ihrem Besitz
befindliche Photographie zeigt. Die Führer sagten uns,
dass dieser Geist der des Mr. Wilkes wäre, (für gewöhnlich
unter dem Namen des ,Weissen Kriegers' [White Warrior]
bekannt.) Da ich ihn im Erdenleben niemals gesehen hatte,
so konnte ich ihn nicht identificiren; aber aus einer Beschreibung
von ihm, die von seiner Wittwe veröffentlicht
war, konnten wir seine Identität beurtheilen. In dem
Augenblicke, in welchem das Licht angezündet wurde,
schritt der Geist vor meinem Sohne (welcher bewusstlos
schien) und schleppte oder unterstützte ihn. Beim ersten
Erblicken erschien das Gesicht des Geistes deutlicher und
lebendiger, als die Photographie es später wiedergab. Die
Zeit, während das Licht andauerte, erlaubte uns das Erscheinen
und Verschwinden des Mediums, wie des Geistes
zu sehen. Die Schlüsse, zu denen wir am Schlüsse der
Sitzung gelangten, waren, dass >The Türk,* als er aus dem
Kabinet kam und sich dem glänzenden Lichte für das Photographiren
gegenüberstellte, nicht die geringste Aehnlich-
keit mit dem Medium trug, und wenigstens drei Zoll grösser
war. Auf der zweiten Photographie, — derjenigen, auf
welcher Medium und Geist zusammen erscheinen, — bedauern
wir, dass das Gesicht sich nicht deutlicher entwickelt
hatte; jedenfalls war es eine unvollkommene
Materialisation, obgleich wir nach unseren Beobachtungen
überzeugt waren, dass es eine deutlich unterschiedene und
getrennte Gestalt von der des Mediums, und von Leben
und Lebenskraft beseelt war. . . .
„Schliesslich füge ich noch bei, dass ich wegen meines
nahen Verhältnisses zum Medium niemals zuvor irgend
welche von den aussergewöhnlichen Phänomenen veröffentlicht
habe, deren Zeuge ich gewesen bin in Gegenwart
meines Sohnes, und ich mache nur in diesem Falle eine
Ausnahme, Ihrer Bitte Folge leistend, dass ich auf die
Fragen antworte, welche Sie mir gestellt haben. Vierzehn
Jahre lang habe ich sorgfältig, kritisch und beständig diese
Phänomene in meinem heimischen Oirkel geprüft unter den
günstigsten Umständen, wobei ich niemals meinen Gefühlen
als Vater gestattet habe, mein Urtheil in einer unparteiischen
Kritik der Begabungen meines Sohnes bestechen
zu lassen, und ich stehe nicht an zu versichern, dass die
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