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Wittig: Der deutsche Kronprinz und der Magnetismus. 569

Königin von England unter Darlegung ihres so ganz unschädlichen
Verfahrens, wenigstens zu offeriren, um so mehr als
sich der Kronprinz nicht operiren lassen will? — Er
magnetisirt sich vorläufig selbst durch sein heiteres Vertrauen
auf Gott! Wie, wenn die innere, jetzt Eiter aus-
stossende Geschwulst in der oberen Luftröhre ursprünglich
gar kein Krebs, sondern nur eine Entzündung in Folge
einiger in die Schleimhaut in und unter dem Kehlkopfe,
und zwar gleichzeitig am oberen linken Stimmbande und
an der Hinterwand des Kehlkopfes eingedrungener spitzen
Körperchen: Grannen, Grätchen, Glassplitterchen u. s. w.,
wäre und sonach durch die Wucherungen, Auswüchse,
eiternde Geschwulst u. s. w. nur ein eigenes Heilbestreben
des Organismus bedeutete, diese Fremdkörper auf diese
Weise zu entfernen? Da man unter die Wucherungen bis
auf die Gewebzellhaut nicht hinabdringen kann, auch nicht
durch Luftröhren- und Kehlkopfschnitt, so ist diese Annahme
von den beobachtenden Aerzten durch ihre bisherigen
Einblicke mit dem Kehlkopfspiegel nicht zu widerlegen.
Vielleicht hilft die von Gott und Seinen heiligen Zwecken
geleitete Natur sich von selbst ohne die Cauterisationen,
Aetzmittel und Messer der Aerzte, gegen die ein A. J. Davis
schon vor mehr als dreissig Jahren in seinem leider nicht
genug gekannten und gewürdigten Werke: „Der Arzt",
(Leipzig, 0. Mutze, 1873) im Jahre 1853 seine warnende
Stimme erhoben und an deren Stelle er viel rationellere
und humanere Heilmethoden, besonders die durch den
menschlichen Magnetismus gegen alle gewaltsamen
Eingriffe, nachdrücklichst empfohlen und in einem besonderen
Kapitel gelehrt hat: Krebs ist heilbar! — „Der Geist ist
es, der da lebendig (und auch heil)macht, das Fleisch (die
Materie mit ihren Hilfswerkzeugen) ist kein nütze." — Am
15. Kovember er. war Obiges geschrieben, und im Londoner
„Light" vom 19. November 1887 fanden wir den Brief eines
englischen Magnetiseurs F Omerlin an den Redaeteur der
„Times" auf sein besonderes Ersuchen abgedruckt, dessen
Schluszsatz lautet: — „Die unter Betrachtung stehende
Hals-Krankheit (des deutschen Kronprinzen) ist, wie that-
sächlich alle anderen, das Resultat des Verlustes eines

die verschiedensten Heilmittel und Heilverfahren für Se. Kaiserliche
und Königliche Hoheit empfohlen, eigene Lebenserfahrungen bei ähnlichen
Leiden raitgetheilt, sowie ßathsebläge für die fernere Behandlung
des Kranken gegeben. Se. Majestät sind von dieser allgemeinen
Theilnahme und Liebe für Alieihöchstihren Herrn Sohn tief gerührt
und haben zu befehlen geruht, dass dies zur Kenntniss aller Betheiligten
gebracht werde.*1 — Wir würden erfreut sein, auch von solchen
Offerten unserer Magnetiseure mit der Zeit etwas Näheres zu erfahren.