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Albert v. Notzing: Hypnotische Experimente. 5

Körper machen auch, die arideren Theile empfindungslos.
Das Experiment wird von neuem versucht, indem ich wieder
hinter den Stuhl trete. Jetzt antwortet sie auf jeden mir
beigebrachten, einigermaassen empfindlichen Stich mit heftigen
Zuckungen, indem jedoch die Uebertragung fast niemals
momentan erfolgt, sondern jedesmal eine Secunde später.
Ihre Schnnerzempfindung bei den mir beigebrachten Stichen
ist so intensiv, dass sie sich an die den gestochenen corre-
spondirenden Stellen der entgegengesetzten Körperhälfte
greift, laute Schmerzäusserungen von sich giebt und unwillig
sich vom Stuhl erheben will.

Experiment 4 in Sitzung III: Verfahren
genau wie bei Experiment 3. Herr Conservator
Bayersdorffer sticht mich. Es findet viederum dieselbe
Empfindungsübertragung mit magnetischem Transfert statt.

B. Des Geschmacks. (Versuche 5 bis 9 in Sitzung II).

Experiment 5. Wiederum zwei Schritte hinter dem
Rücken ZaWs stehend, nehme ich geräuschlos ein Stück
süssen Kuchens in den Mund von einem hinter ihr stehenden
Tische. Nach Angabe der beobachtenden Zeugen heitert
sich Linahs Gesichtsausdruck' alsbald auf, sie macht die
Geberde des Kauens, und man erkennt deutlich an den
Bewegungen der Zunge und des Mundes, dass sie meinen
Geschmack als einen ihr angenehmen mit empfinde.

Experiment 6. Ein Schluck Kaffee, von mir vorsichtig
in den Mund genommen, veranlasst die Empfängerin,
welche gerade eine vorher gespielte Walzermelodie vor sich
hinsummt, abzubrechen und so zu schlürfen und zu schlucken,
wie wenn sie, und nicht ich, Kaffee tränke. Ihr Mienenspiel
drückt sichtlich Wohlbehagen aus, und sie macht
Anstrengungen, sich zu erheben und dorthin zu gehen, wo
sie den Kaffee vermuthet.

Experiment 7. Professor G. Max streicht mir mit
einem Pinsel voll Terpentinöl über die Zunge, worauf Lina
heftige Geberden des Ekels macht, ihren Abscheu in Worten
ausdrückt und wiederholt unwillig auf den Pussboden speit.
Sie bekommt sogar Brechneigung, die sich in hier nicht zu
erörternder Weise kundgiebt.

Experiment 8. Professor Max reicht mir eine
üigarre, die vorsichtig angezündet wird. Die Schlafende
ahmt imaginär die Gesten des Rauchens nach, führt zwei
Pinger zum Mund und bläst den Bauch von sich.

Experiment 9. Etwas Pfeffer, von mir auf die Zunge
genommen, erregt bei ihr, sobald ich seine Schärfe zu empfinden
beginne, heftige Reizerscheinungen; sie verzieht das
ganze Gesicht, macht Anstalten zum Niesen und nimmt

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