Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 31
(PDF, 149 MB)
Bibliographische Information
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Aksakow: Krit. Bemerkungen über Dr. v, Hartmann's Werk. 31

Viertes P r i n c i p. Das Mediana als Auto-Somnambuler
macht nicht allein die Cirkelsitzer gleichzeitig mit sich
selbst hallucinirend, sondern es lässt auch die Hallucma-
tionen, die es sehen macht, physikalische Wirkungen
vollbringen: — Gegenstände bewegen, schreiben, Eindrücke
hervorbringen u. s. w. Diese Wirkungen werden vermittelst
der Nervenkraft des Mediums erzeugt, die es nach dem
Willen seines somnambulen Bewusstseins lenkt (S. 54, 102,
103). So also verbindet sich jetzt mit der doppelten psychischen
Thätigkeit, welche das somnambule Bewusstsein
des Mediums bereits entfaltet hatte, eine dritte, ebenfalls
gleichzeitig mit den anderen entwickelte, ganz und gar
physische Thätigkeit, denn das ist der Character der
Nervenkraft nach Herrn v* H. Diese Theorie ist bequem,
nur entspricht sie noch weniger der Lehre von der Einheit
der psychischen Thätigkeit. In der That: die Operation
der Einpflanzung seiner eigenen Hailucination in einen
Cirkel von mehreren Personen ist für sich allein eine psychische
Kraftanstrengung, welche doch allem Anschein nach
den ganzen, vom Operator angewendeten, psychischen Energie
-Vorrath absorbiren müsste; aber sie findet gar nicht
gleichzeitig mit einer Willens - Anstrengung statt, welche
„die Nervenkraft aus dem Nerven - System entbindet und
in bestimmter Art und Weise auf lebende oder todte Objecto
ausstrahlt" (S. 54). Hierbei geben uns einige kleine
Worte zu denken. Was will das „in bestimmter Art und
Weise" besagen? Herr v. H. giebt uos darüber keine Aufklärung
. Indess wir wollen einmal sehen, was sich begiebt:
eine Gestalt erscheint; ich reiche ihr Papier und Bleistift;
sie ergreift dieselben, schreibt damit darauf und legt das
Papier auf einen Tisch. Um das alles hervorzubringen,
muss der unsichtbare Operator — das Medium oder sein
somnambules Bewusstsein — hellsehend sein. Das ist
keine einfache „Gedankenübertragung", auch kein „Gedankenlesen
", welches dem Operator eine Idee von der Form und
vom „Vorstellungsinhalt" der Gestalt gäbe; nein, das würde
nicht genügen, um die Bewegungen der hallucinatorischen
Gestalt mit dem wirklichen Inhalt der äusseren Welt übereinstimmend
zu machen: man bedarf dazu eines d irecten
Heils ehens der Gegenstände, die sich im wirklichen objec-
tiven Raum befinden. Das ist, was die kleinen Worte: „in bestimmter
Art und Weise" bedeuten. Und auf diese Art wird
die vom Medium als einem Somnambulen entfaltete Thätigkeit
bereits vervierfacht!! Diese Vervielfältigung von
der psychischen Einheit auferlegten gleichzeitigen


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