Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 35
(PDF, 149 MB)
Bibliographische Information
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Prof. Schlesinger: Die geistige Mechanik der Natur. 35

und wenn im somnambulen Sein die physischen Sinnesorgane
in ihren Funktionen gestört sind: dann muss das Verhalten
des Somnambulen gänzlich verändert gegenüber der wachen
Person erscheinen, ein weit umfangreicheres Wissen muss
dem Somnambulen eigen sein; und wenn der lebende äthere
Organismus mit der ätheren Welt in innige Fühlung
geräth, wenn ihm äthere Kräfte zugänglich werden, die dem
physischen Körper entströmen, so kann der Somnambule
Empfindungen gewinnen, welche der Mensch im wachen
Zustande nicht erlangt. Es wird dann begreiflich, dass
somnambule Personen unter gewissen Umständen ihren
physischen Körper gleichsam als fremdes Objekt vor sich
sehen, dass sie Krankheiten ihres physischen Leibes erkennen
und, gestützt auf eine tiefere Erkenntniss der Natur, mit
Erfolg Heilmittel verordnen. Man darf auch zugeben, dass
das äthere Leben eines Somnambulen mit dem ätheren
Leben anderer Personen in Wechselwirkung tritt, und dass
es keinesfalls zu den Unmöglichkeiten gehört, dass sich in
somnambulen Leben die Wirkungen fremder ätherer
Menschen äussern. Wie im tagwachen Zustande wir
Gedankenbildkräfte aus der physischen Welt aufnehmen,
so kann auch der Somnambule aus der ätheren Welt solche
Kräfte empfangen, und nicht selten mögen bildliche Vorstellungen
von Personen und von den Somnambulen gehörte
Gespräche in der ätheren Weit ihren wirklichen Ursprung
haben, während man sie für Sinnestäuschungen hält.

Im Somnambulismus trifft das physische Leben mit dem
ätheren zusammen; Gedankenbildkräfte aus dem physischen
Walten liegen in den Nervenzellen, und neue Gedankenbildkräfte
aus dem ätheren Leben treten hinzu: welch' eine
erdrückende Mannigfaltigkeit von Lebensäusserungen muss
es da geben!

Wie immer auch diese Aeusserungen sein mögen: in
allen Fällen ist es ein und derselbe Geist des
Menschen, der da thätigist; keine Zweiheit der geistigen
Person ist vorhanden, nur die Gebiete der Gedankenbildkräfte
sind je nach Umständen verschieden, und da der
Geist nur nach den ihm zugänglichen Gedankenbildkräften
handelt, so erscheint seine Thätigkeit so vielfach verändert,
dass es das Ansehen gewinnt, als ob der Geist sich spalten
könnte. Du Prel spricht auch von einer dramatischen
Spaltung des „Ich", sowohl in den Träumen, als auch im
Somnambulismus, und hält dafür, dass, wenn dem Schlafenden
oder Somnambulen mehrere Personen zugleich handelnd erscheinen
, es immer das Ich desselben ist, das sich theilt,

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