Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 66
(PDF, 149 MB)
Bibliographische Information
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66 Psychische Studien. XV. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1888.)

Hofifen wir, dass er nicht bloss die 2. Auflage seiner
„Waiblinger" verbessert, sondern auch seine obigen Ansichten
über das Verhältniss des Spiritismus zu Kant, wenn
er diesen seinen Artikel vielleicht als Broschüre einmal in
zweiter Auflage herausgeben sollte. Bis dahin aber hat es
wohl gute Zeit und können wir nicht mit unserer Rechtfertigung
warten. Wir er wiedern ihm einfach, dass aus seiner
ganzen obigen Expektoration über Kant deutlich ersichtlich
ist, dass er selbst die von ihm offenbar nach anderen
Gewährsmännern citirten Stellen nicht selbst nachgelesen,
geschweige durchstudirt hat, ebenso wenig wie er den Inhalt
der „Psych. Stud." kennt. Er hat vielleicht gar nur einige
abgerissene Citate aus Zöllner über Kant in Tagespolemiken
über Ersteren gelesen. Wie könnte er sonst Zöllner vorwerfen,
dass dieser nicht das geringste Recht hatte, sich auf Kant
zu berufen, wo doch Zöllner in seinen „Wissenschaftlichen
Abhandlungen" überall nur voll zusammenhängende Citate
aus Kaufs Schriften giebt ?! Wie total hat Herr Kirchbach
seinen Kant missverstanden, wenn er aus dessen Oitat; —
, Jch weiss also nicht, ob es Geister gebe, ja, was noch mehr
ist, ich weiss nicht einmal was das Wort Geist bedeute",
— selilussfolgert, darin stecke Kaufs Hauptmeinung gegenüber
dem Spiritismus. Hätte Herr Kirchbach seinen Kant nur
einige Seiten weiter gelesen, so würde er die wahre und
eigentliche Meinung Kaufs, was ein Geist sei, in der weiteren
Entwicklung seines philosophischen Gedankenganges herausgefunden
haben. Kaut ging nur scheinbar von einem Nichtwissen
nach sokratischer Methode aus, um durch immer
eingehendere Betrachtung des von vornherein so dunklen
Gegenstandes zur immer volleren Aufklärung über denselben
zu gelangen. Schon im nächsten Absatz, den Herr
Kirchbach freilich nicht zu kennen scheint, steht: — „Ihr
„werdet also den Begriff eines Geistes nur beibehalten können,
„wenn ihr euch Wesen gedenkt, die sogar in einem von
„Materie erfüllten Räume gegenwärtig sein können; Wesen
„also, welche die Eigenschaft der Undurchdringlichkeit nicht
„an sich haben, und deren so viele, als man auch will,
„vereinigt niemals ein solides Ganze ausmachen. Einfache
„Wesen von dieser Art werden immaterielle Wesen und,
„wenn sie Vernunft haben, Geister genannt werden. Einfache
Substanzen aber, deren Zusammensetzung ein undurchdringliches
und ausgedehntes Ganze giebt, werden
„materielle Einheiten, ihr Ganzes aber Materie heissen.
„Entweder der Name eines Geistes ist ein Wort ohne allen
„Sinn, oder seine Bedeutung ist die angezeigte." — Ist das
noch der von Herrn Kirchbach unserm Kant untergeschobene


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