Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 74
(PDF, 149 MB)
Bibliographische Information
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74 Psychische Studien, XV. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1888.)

blickte rings umher, aber die weissgekleidete Katie war fort.*
(„Psych. Stud." 1875 S. 23.) — Mr. Harrison, der Herausgeber
des „Spiritualist" in London, fügt in seinem Bericht
über diese letzte Seance, welcher er ebenfalls beigewohnt
hatte, unter Anderem noch hinzu: - „Katie sagte: 'Meine
Theure, ich kann nicht. Mein Werk ist gethan; Gott segne
Dich !' und wir hörten den Klang ihres Scheidekusses. Das
Medium trat dann unter uns hervor und sah ganz erschöpft
und tief verstört aus. — Katie sagte, dass de niemals wieder
fähig sein würde, zu sprechen oder ihr Gesicht zu zeigen;
dass sie ein mühseliges und trauriges Leben von drei Jahren
,Busse für ihre Sünden* gehabt habe, indem sie diese
physikalischen Manifestationen vollbrachte, und dass sie nun
im Begriff stände, sich zu einem höheren Geistesleben empor
zu schwingen. Nur in langen Zwischenpausen könnte sie
fähig sein, mit ihrem Medium schriftlich zu verkehren, aber
zu jeder Zeit würde das Medium im Stande sein, sie hellsehend
zu erblicken, sobald es sich mesmerisiren liesse."
(„Psych. Stud." November-Heft 1874 S. 488.)

Ich kann mich über die innere Bedeutung dieser That-
sache nicht genug verbreiten. Wie erklärt man auf vernünftige
Weise, vom Gesichtspunkte der Theorien der
Transfiguration, oder der Haliucination, oder selbst des
Betruges aus, dieses freiwillige Aufhören der Materialisations-
Erscheinungen der Katie King? Wenn dieses Phänomen
nur vom Medium abhinge, welches Motiv konnte es bewegen,
seiner Manifestation ein Ende zu setzen? Miss Cook, das
Medium, befand sich damals auf der Höhe ihres Renomme's;
die Eigenliebe der Medien entwickelt sich in dieser Richtung
ganz natürlich bis zu einem hohen Grade; denn ihre ausser-
gewöhnlichen Fähigkeiten eröffnen ihnen die Thüren der
höchsten Gesellschaft, und sie werden der Mittelpunkt einer
besonderen Beachtung von allen Seiten, was ihrer Eigenliebe
nur zu schmeicheln vermag. Sie war damals in Europa das
alleinige Medium für Materialisationen von ganzen Gestalten.
Weshalb also sollte sie freiwillig von diesem hohen Piedestal
herabsteigen, um in Vergessenheit zu sinken? Sie konnte
nicht wissen, was sich in der Folge mit ihren mediumistischen
Fähigkeiten zutragen werde, ob sie noch dieselben Resultate
erreichen würde; weshalb also sollte sie das Gewisse für
das Ungewisse vertauschen? Mr. Crookes war damals
seinerseits ausserordentlich interessirt an diesen Seancen und
wünschte nichts sehnlicher, als seine Beobachtungen und
Experimente fortzusetzen. Welches konnte also, frage ich
von Neuem, das genügend starke Motiv sein, um das
Medium zum Fassen eines solchen Entschlusses zu bestimmen?


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