Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 93
(PDF, 149 MB)
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Kurze Notizen.

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zwang und der Kampf zu Ende ging. Einer meiner eigenen
Diener, der unbedenklich Schlangen jeder Art in die Hand
nahm, wurde auch eines Tages 'lata', als er, ohne es zu
wissen, eine grosse Raupe berührt hatte. Einmal wurde
die Dienerin meines Wirthes in einiger Entfernung vom
Hause vom Paroxismus befallen, weil sie plötzlich einer
grossen Eidechse begegnet war. Sogleich Hess sie sich, um
das Reptil nachzuahmen, auf Hände und Kniee nieder und
folgte ihm durch Schmutz und Wasser bis zu dem Baume,
auf welchen es sich flüchtete; hier kam sie wieder zu sich.
Ein anderer Fall, den ich später erfuhr, hatte tragischere
Folgen. Das Weib trat auf dem Felde auf eine der giftigsten
Schlangen, die es dort giebt, und wurde vor Schrecken
derma**ssen 'lata', dass sie stehen blieb und den Finger vor
dem Kopfe hin und her bewegte, um die zitternde Zunge
der Schlange nachzuahmen. Sie wurde von der zornigen
Schlange gebissen und starb binnen einer Stunde.^ —
Jedenfalls ist diese, bei uns völlig unbekannte (?) Erscheinung
werth, mit jener psychologisch verglichen zu werden, die wir
Hypnotismus nennen, und werth, ärztlich genauer untersucht
zu werden. Dr. K. M. („Die Natur", Halle, den 12. Dezember
1885.) — Wir verweisen nur auf den schlesischen
Dichter Johann Christian Günther, welcher vor König August
dem Starken bei einer Audienz im Sommer 1719 zu Dresden
derart 'lata' wurde, dass er kein Wort seiner beabsichtigten
Stegreifdichtung an ihn hervorbrachte und in Folge dessen
die Hofpoeten-Stelle nicht erhielt, die er sich erwerben
wollte. Seine Widersacher schrieben es einer Wein-Narkose
zu, während das Fiasko lediglich einer Hypnose zuzuschreiben
ist. Man sehe Wittig „Neue Entdeckungen zur Biographie
Günther* s etc." (Striegau, 1881), durch Oswald Mutze in
Leipzig zu beziehen. Auch die Dr, Fahnestock'sche Schrift
über „Statuvolence" (Leipzig, 0. Mutze) giebt nähere
Aufschlüsse über dieses Lata-sein und seine treffliche Verwendbarkeit
zur Heilung von allerlei Krankheiten.

g) Mäcena. Erzählung von Gustav Schalk in „Der
Salon« I. Heft 1886 S. 86 96 ist die rührende Geschichte
eines berühmten Ton-Künstlers, welcher einem Freunde an
einer herrlichen Stelle am Rh einströme erzählt, wie ihn eine
Wirthsfrau als jungen Menschen von zwanzig Jahren freundlich
bei sich aufgenommen und so lange unterstützt habe,
bis aus ihm etwas Rechtes geworden sei. Sie hatte Mutterstelle
an ihm vertreten. Aber sie ging im schweren Kampfe
um eine harte Existenz zu Grunde. Das presst seinem
Herzen die Worte ab: — „0, es giebt keine ewige Gerechtigkeit
, es giebt keinen Gott, der die Schicksale der


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