Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 115
(PDF, 149 MB)
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Aksakow: Rrii Bemerkungen aber Dr. v, Öartmann's Werk. 115

unzertrennlich ist. Es wird seinerseits unbegreiflich, wie
Herr v. H. absolut nur eine physische Kraft daraus machen
will? Und andererseits glaube ich, dass die Parteigänger
der psychischen Kraft niemals haben behaupten wollen, dass
diese Kraft physisch wirksam sei ohne ein Substrat
physischer Kraft.

Indem er behauptet, dass die mediumistische Nervenkraft
eine physische Kraft sei, welche Analogien mit der Elektrizität
und dem Magnetismus trage, findet Herr v. H.f „es sei
geradezu unbegreiflich und das schlimmste Zeichen für die
wissenschaftlichen Interessen der Spiritisten, dass noch
niemand auch nur den Versuch gemacht hat, diesen Fragen
näher zu treten" (S. 36). Aber diese Behauptung ist wie
viele andere willkürlich. Professor Hare in Philadelphia und
der Elektrotechniker Varley in London haben wohl Versuche
dieser Art angestellt, aber sie haben keine Spur von Verwandtschaft
zwischen der mediumistischen Kraft und der
terrestrischen Elektrizität oder dem Erd - Magnetismus
entdecken können (s. Hare „Experimentelle Untersuchung""
S. 98—10U; Varley's „Bericht im Oomite der Dialektischen
Gesellschaft" II. Bd.; „Spiritualist" 1876, II p. 205). Im
Jahre 1853 wurde zu Gotha eine Broschüre unter dem
Titel:— „Das Tischrücken in 64 neuen physikalischen
Versuchen mit Angabe der Resultate derselben" — veröffentlicht
, in welcher der Verfasser, „der provisorische
Lehrer der Mathematik und Physik am Seminar zu Gotha",
Chr. Elisa Hering, zu folgendem Schlüsse gelangt: — „Die
neu entdeckte Kraft ist mithin der Gegensatz des Magnetismus
, also ein Antimagnetismus, kurz sie scheint die Neutralisationskraft
selbst zu sein" (S. 57).

Als ich im ersten Kapitel die nach Herrn v. H. durch
die Nervenkraft erzeugten Abdrücke behandelte, habe
ich schon hinreichend detaillirt, wie sehr ein solches Resultat
unverträglich ist mit den Begriffen, welche wir von einer
„physischen Kraft" haben. Betrachten wir jetzt einmal die
Theorie der Nervenkraft in ihrer Anwendung auf die
Erklärung der complicirten mediumistischen Phänomene, als
da sind: Bewegungen von Gegenständen in der Luft, Spielen
von Musikinstrumenten, directe Schrift, Schlingung von
Knoten u. s. w.

Die Physik lehrt uns, dass jede Kraft der Anziehung
oder der Abstossung sich in gerader Linie fortpflanzt, und
ein durch eine solche Kraft in Bewegung gesetzter Körper
kann eine krumme Linie nur beschreiben durch den Einfluss
anderer Kräfte, welche sich der ersten in jedem Augenblick
hinzugesellen. So kann ein vom Medium entfernter, mit

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