Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 121
(PDF, 149 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1888/0127
Aksakow: Krit Bemerkungen aber Dr. v. Hartmann's Werk« 121

Spiritismus solche, welche man gewöhnlich mit dem Namen
••Durchdringung der Materie" bezeichnet. Herr v. H. spricht
auch von ihnen in seiner Abhandlung, und er zählt deren
mehrere auf, als z. B.: — das Hindurchdringen eines eisernen
Reifens quer durch den Arm, den „Durchtritt von Münzen,
Schieferstückchen u. s. w. durch verschlossene Kästen und
Tischplatten, Umlegen eines Ringes um einen Tischfuss,
Knüpfen von Knoten in versiegelten Schnüren und Streifen"
(S 44); „der Apport von Gegenständen aus andern Zimmern,
oder andern Wohnhäusern, oder von Blumen, die im Freien
wachsen, in das Sitzungszimmer" (S. 45). „Deshalb wird
von den Spiritisten allgemein angenommen, dass ein Medium
im somnambulen Zustand im Stande sei, alle Fesselung
vermittelst Durchdringung der Materie von sich abzustreifen
und wieder anzulegen." (S. 45 oben). Da Herr v. H. alle
diese Thatsachen erwähnt, so ist es unnöthig, dass ich noch
andere zwingende Experimente, welche behufs Constatirung
derselben angestellt wurden, mit ihren Details berichte.

Was denkt also Herr v. Jff. über diese Phänomene? Er
denkt Folgendes darüber: — „Ein besonders unwahrscheinliches
Erscheinungsgebiet betreten wir mit den Berichten,
welche sich auf Durchdringung der Materie beziehen"
(S. 44).

Dann verwirft er sie wohl als „unwahrscheinlich"?
Durchaus nicht! Er acceptirt sie „bedingungsweise" wie
alle anderen Phänomene, und er hat sie ausgiebig benutzt,
um seine Theorien von der Transfiguration des Mediums und
der Hallucination damit zu stützen, indem er die „Materialisationen
" von einem natürlichen Gesichtspunkte aus behandelt
.

Hat er alsdann erklärt, oder hat er wenigstens zu erklären
versucht, die Phänomene der Durchdringung der
Materie durch eine natürliche Theorie, wie er es gethan hat
bei den übrigen Phänomenen? Durchaus nicht! Er hat
nicht einmal den Versuch gemacht, sie zu erklären. Aber
er spricht von ihnen und benutzt sie, als ob das von ihm
geschehen wäre.

Das ist es nun, wegen dessen ich Herrn v. Hartmann
der Verletzung gegen die Methode beschuldige!

Denn eins von beiden: entweder er verwirft die
Phänomene des Durchdringens der Materie, oder er verwirft
sie nicht. Wenn er sie verwirft, so würde das gegen das
vierte Princip Verstössen, und in diesem Falle hätte er
nicht das Recht, in seinen Erklärungen von ihnen Gebrauch
zu machen. Wenn er sie nicht verwirft, so muss er sie doch
als natürliche Phänomene ansehen und ihnen nach dem


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1888/0127