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Wittig: Mohamedanische Wunderthäter in Tunis.
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schiffe, sowie durch den Telegraphen geschieht, der
selbst die Meere für den fast augenblicklichen Gredanken-
Austausch überwindet, und durch das Telephon, das auf
Meilen weite Entfernungen die Stimme überträgt, wird die
Forschung dringen. Der Verkehr mit der lebenden
ätheren Welt wird sich in geregelter Form
eröffnen, und zu neuem Schaffen wird sich die
Menschheit der Erde mit der Menschheit der
ätheren Welt verbinden!
Die vorläufig durch Aberglauben und Unglauben niedergehaltene
neue Culturentwicklung wird ihre Fesseln sprengen,
und die mystischen, von Zuthaten und Entstellungen
gereinigten Phänomene aus allen uns bekannten Zeitaltern
werden historische Zeugenschaft für eine der folgenreichsten
Veränderungen im Menschengeschlechte und für die Langsamkeit
ihres Vollzuges liefern.
(9. Schlusskapitel folgt).
III. Abtheilung.
Tagesneuigkeiten, Notizen u. dergl.
Mohamedanische Wunderthäter in Tunis.*)
I.
In dem Artikel: — „Kairuan. Eine Pilgerfahrt nach
dem Mekka des Magreb" (worunter das westliehe Nordafrika
verstanden wird) in „Deutsche Rundschau", herausgegeben
von Julius Rodenberg, Nr. 3 vom J. November 1887, finden
wir eine weitere Bestätigung unserer bereits in früheren
Artikeln**) gemachten Mittheilungen über gewisse Wunder
wirkende Heilige jener dem Koran huldigenden Reiche. „So
übt", sagt der ungenannte Verfasser,***) „einerseits neben
den orthodoxen Richtungen der hanäfi (Türken), hanbali
(Inder), m a 1 e k i (N ordafrikaner) und s h a f a i' ( Aegypter)
*) Einer der drei im Mittelalter bis in die neuere Zeit hinein so
verrufenen Seeräuber-Staaten Tunis, Tripolis und Algier. Tunia war
ehedem das alte Karthago. Der Referent Gr. C. Wittig.
**) Siehe „Psych. Stud." Heft 1884 S. 79 ff. u. S. 134 ff.
***) Auch Freiherr von Sehrenck-Notzing in München und Dr. Kleist
haben jüngst eine Schrift: — „Tunis und seine Umgebung. Ethno-
fraphische Skizzen" — laut einer Notiz des „Magazin f. d. Litteratur
es In- und Auslandes44 Nr. 6, 1888 veröffentlicht. — Der ßef.
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